Heisser Draht Kippen und Hundehaufen im Beet

Wermelskirchen · Eich-Anlieger Bernd Meyer entsetzt über Autofahrer, Hundehalter und Raucher.

 Ein Kehrblech voller Kippen: Bernd Meyer ärgert sich über die verdreckten Beete an der Eich. Vor Kurzem hat der Anlieger neue Stiefmütterchen gepflanzt. Zusammen mit vier Nachbarn kümmert er sich ehrenamtlich um die Beete.

Ein Kehrblech voller Kippen: Bernd Meyer ärgert sich über die verdreckten Beete an der Eich. Vor Kurzem hat der Anlieger neue Stiefmütterchen gepflanzt. Zusammen mit vier Nachbarn kümmert er sich ehrenamtlich um die Beete.

Foto: Moll

Wermelskirchen Es wird immer viel geredet (und gefordert) über Gemeinschaftssinn. Doch wenn Bürger die Initiative ergreifen, wird ihr Engagement immer wieder mit Füßen getreten. Das spüren die Anlieger der unteren Eich. Fünf Nachbarn hatten sich dort im vergangenen Jahr zusammengetan, um die schmucklosen, unbepflanzten und zu Abfallbehältern verkommenen Pflanzscheiben und Beete hübsch herzurichten. "Wir haben das mit Begeisterung getan", sagte gestern Bernd Meyer am "Heißen Draht" der BM. "Wir haben viel Lob für die Bepflanzung bekommen, aber genauso schlimm ist das Verhalten von Bürgern, die ihre Kippen weiterhin auf die Beete werfen oder ihre Hunde dort ihre Geschäfte machen lassen."

Der jüngste Vorfall war erst vorige Woche, als Meyer vor einem Beet kniete, Stiefmütterchen pflanzte und eine Frau mit Hund aus einem Ladengeschäft kam. "Jetzt geh' mal zu Herrn Meyer und mach' dort dein Geschäft", soll sie ihren Hund aufgefordert haben. "Und der hat mir fast auf die Finger gepinkelt. Da bin ich aus der Haut gefahren und habe ihr deutlich die Meinung gesagt", berichtete Meyer.

So aber sei das Verhalten vieler Hundehalter und Raucher zu beobachten. Das Engagement werde nicht wertgeschätzt, die hübsch anzusehenden Beete würden nur als Abfallbehälter gesehen. "Und Hunde scharren nach ihrem Geschäft die Blumen raus", beobachtete er.

Fünf Beete wollten die Anlieger bepflanzen, drei durften sie. Die Stadt lieferte Mutterboden, die Stadtsparkasse sponserte die Bepflanzung. "Das lief alles prima." Die Anlieger gossen regelmäßig die Pflanzen, so dass es herrlich anzusehen war. Dann fuhren Autofahrer ("Können die nicht parken?") über die Beete, Kippen häuften sich, ebenso Hundehaufen. "Obwohl wir bestimmt sechs Aschenbecher dort aufgestellt haben, werden immer wieder Kippen in die Beete geworfen", sagte der Anwohner verärgert.

Längst haben Meyer und seine Mitstreiter für so etwas kein Verständnis mehr. "Wir machen es gern, aber Hundehalter und Raucher müssen sich auch benehmen." Ein Beet haben die Eich-Anlieger übrigens zurückgegeben. "Als drei große Mülltonnen im frisch gepflanzten Beet standen, ist uns der Kragen geplatzt." Die Stadt wird die Pflanzscheibe demnächst mit einer wasserdurchlässigen Schicht verfestigen.

(RP)
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