Wermelskirchen Junge Zirkus-Artisten ernten viel Applaus

Wermelskirchen · In den Herbstferien nahmen 95 Kinder an einem Zirkus-Camp teil. Bei der Abschlussvorstellung in der Katt wurde unter anderem Feuer gespuckt und auf Glasscherben gelaufen. Ärger gab es lediglich wegen der Anordnung der Sitze.

 Zur Abschlussvorstellung des Zirkus-Camps des Zirkusses "ZappZarap" und des "Radieschen"-Vereins kamen auch viele Kinder.

Zur Abschlussvorstellung des Zirkus-Camps des Zirkusses "ZappZarap" und des "Radieschen"-Vereins kamen auch viele Kinder.

Foto: Jürgen Moll

Mit Spannung verfolgten die Eltern und Großeltern in der Bogenbinderhalle der Kattwinkelschen Fabrik, wie ihre Kinder und Enkel mit nackten Füßen in Glasscherben standen, Finger und Zungen in Feuer hielten, brennende Fackeln in ihren Mündern erstickten und so zu Feuerspuckern wurden. Das Publikum hielt am Samstag bei der Abschlussvorstellung des Zirkus-Camps, das der Zirkus "ZappZarap" und der "Radieschen"-Verein für 95 Kinder in der zweiten Herbstferienwoche auf die Beine gestellt hatten, für kurze Zeit den Atem an. Die jungen Fakire blieben locker. Anschließend belohnten die Zuschauer sie mit tosendem Applaus. Leute, die nur in den hinteren Reihen Plätze gefunden hatten, ärgerten sich aber auch über die Anordnung der Sitze. Einige standen die gesamte Vorstellung über auf Stühlen, um Blicke auf die Manege zu erhaschen.

Fünf feuerängstliche Clowns löschten todesmutig die winzige Kerze, mit der die Fakire zuvor ihre Fackeln entzündet hatten. Zu den Clowns gehörten auch Marc Lingscheid, Ben Schmincke (beide 9 Jahre) und Maxime Gruber (8). Die Schwanenschüler probten von Montag bis Freitag, die Nummern saßen. "Vor der Vorstellung war ich sehr aufgeregt. Ich hatte schon zwei Theaterauftritte in der Schule, aber beim Zirkus habe ich zum ersten Mal mitgemacht", sagte Marc Lingscheid. Er, Ben, Maxime und die anderen Kinder machten beim Zirkus-Camp neue Erfahrungen. "Sie testen sich in einer fremden Gruppe und erleben sich in einer bestimmten Rolle", verriet "Radieschen"-Geschäftsführerin Birgit Ludwig-Schieffers die Idee hinter dem Camp.

Bei der Abschlussvorstellung machten die Artisten dann vor, wie man Hula-Hoop-Reifen um Bäuche und Hälse kreisen lässt, auf Bällen balanciert und mit Hilfestellung auf dem Seil tanzt. Die Zauberer ließen allerlei verschwinden und wieder auftauchen, die Leiter-Akrobaten kletterten in luftige Höhen und wieder herunter, ebenso die Trapezkünstler. Natürlich verlief bei 95 Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren nicht alles nach Plan, die Artisten aber nahmen missglückte Kunststücke locker und die Zuschauer allemal. "Ich bin von jedem einzelnen Kind begeistert. Mir tun die Hände weh vom Klatschen", sagte Besucherin Melanie Stöcker nach der Vorstellung. Ihr zwölfjähriger Sohn Niklas Dustin machte bei den Feuerschluckern mit.

Das Zirkus-Camp bot neben den geplanten Nummern auch Platz für spontane Ideen. Das Einradfahren beherrschten Nele Hoge, Tatjana Bröker (beide 12) und Marie Platte (13) schon vorher, der Zirkus "ZappZarap" nahm es mit ins Camp-Programm auf. "Tatjana und ich haben das Hoch-Einradfahren hier gelernt. Es ist ungefähr ein Meter siebzig hoch", berichtete Marie Platte voller Stolz.

(rbrt)
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