Wermelskirchen Investoren schaffen günstigen Wohnraum

Wermelskirchen · Bauverein und Siedlungsgenossenschaft stellten ihre Projekte vor, damit Wermelskirchen sein Kontingent für die Unterbringung von Flüchtlingen erfüllen kann. Beide Bauvorhaben könnten schnell begonnen werden.

 So soll der neue Gebäudekomplex am Wiesenweg aussehen - aus Blickrichtung "Im Winkel".

So soll der neue Gebäudekomplex am Wiesenweg aussehen - aus Blickrichtung "Im Winkel".

Foto: Hilverkus Architekten

Die geförderten Wohnraum-Projekte für Flüchtlinge und sozial schwächer gestellte Menschen nehmen Gestalt an. Die beiden Investoren Bauverein Wermelskirchen und Rheinisch-Bergische Siedlungsgenossenschaft warten letztlich auf die Baugenehmigung durch die Stadt Wermelskirchen, um durchstarten zu können. Das sagten die Architekten der beiden Investoren im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, wo sie ihre Projekte vorstellten.

Karola Abrahams, seit 2009 beim Bauverein angestellt, stellte gleich zwei Projekte vor: Wohnraum für Flüchtlinge in Bähringhausen und bezahlbaren Wohnraum an der B51. Der Bauverein hatte die 925 Quadratmeter große Wiese 2012 erworben. In drei Mehrfamilienhäusern soll Wohnraum für 40 Flüchtlinge geschaffen werden. Zwölf Wohneinheiten entstehen in den zwei Vollgeschossen - es werden Drei-Zimmer-Wohnungen mit je 60 Quadratmeter gebaut. Sollte einmal kein Bedarf mehr entstehen, können sie auch für den normalen Wohnbedarf umgebaut werden - ein Nutzungsbeispiel ist eine 120 Quadratmeter große Wohnung für eine Großfamilie oder eine Wohngemeinschaft. Gebaut wird hier mit einer Ausnahmegenehmigung des Landes. 18 Stellplätze werden vorgehalten. "Wir wollen nach der Bürgerinformationsveranstaltung den Bauantrag stellen. Bekommen wir die Genehmigung, werden wir sofort starten", sagte Abrahams.

Noch in der Planungsphase ist das Bauverein-Projekt an der B51 - quasi vorgelagert den Flüchtlingswohnungen. Dort sind 30 Wohnnungen in vier Mehrfamilien-Wohnhäusern vorgesehen - zwölf Zwei-Zimmer-Wohnungen, sechs Drei-Zimmer-Wohnungen und zwölf Vier-Zimmer-Wohnungen. Erschlossen werden soll dieser Wohnbereich über die Bundesstraße 51.

Verwundert zeigte sich Friedel Burghoff (Büfo), dass plötzlich an der B51 Bauten genehmigt werden sollen. "Es lagen schon früher Bauanträge dafür vor, die abgelehnt wurden." Evelyn Schwanke (Amt für Stadtentwicklung) stellt klar: Nachdem der B-Plan Herrlinghausen nicht verwirklicht wurde, sei 2009 Klarstellungssatzung für den oberen Bereich der Wiese beschlossenworden. Dort dürfe seither gebaut werden. Sie gelte nicht für den unteren Bereich. Für das Neubauprojekt Wiesenweg ist bereits der Bauantrag gestellt, berichtete Timo Hilverkus (Hilverkus Architekten). Er hat das Gebäude für die Rheinisch-Bergische Siedlungsgesellschaft geplant. Dort entstehen 13 Wohnungen auf fünf Ebenen und drei Vollgeschossen. Die Wohnungsgrößen sind zwischen 67 und 102 Quadratmeter. Die Kaltmiete bewegt sich zwischen 5,73 und sechs Euro, berichtete Hilverkus. In fünf der 13 Wohnungen werden Flüchtlinge einziehen. Geplant sind zwölf Personen. Das sind einmal das komplette erste Obergeschoss sowie eine Erdgeschoss-Wohnung. Die übrigen Wohnungen werden für den sozialen Wohnungsmarkt gebaut. Hilverkus: "Wir möchten am liebsten im Herbst mit den Arbeiten beginnen. Wir warten derzeit auf die Abrissgenehmigung für den alten Gebäudekomplex." 13 Stellplätze sind vorgesehen in einer offenen Tiefgarage. Ungewöhnlich fürs Bergische: Laubengänge erschließen die Wohnungen - sie werden aber hinter lichtdurchfluteten Materialien "versteckt". "Schneeschieben braucht aber dort niemand", meinte der Architekt.

(RP)
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