Wermelskirchen Hotel "Zur Post" ist mehr als eine Hofburg

Wermelskirchen · Seit sechs Wochen kümmert sich die neue Managerin Petra Schumacher um die Geschicke des Hotels, das zwei Rumänen gehört. Seit dem Wochenende ist das Traditionshaus bis Februar die Hofburg für die Jecken.

 Die neue Hotelmanagerin Petra Schumacher (2.v.r.) mit Wolfgang Wuschhaus, Peter Zausel und Harry Thiele (v.l.).

Die neue Hotelmanagerin Petra Schumacher (2.v.r.) mit Wolfgang Wuschhaus, Peter Zausel und Harry Thiele (v.l.).

Foto: Schütz

Die Narren im Dorf sind froh. Denn genauso wie der Karneval traditionsbehaftet ist, genießen die Jecken ihre gewohnte Umgebung. Zur Session 2016/17, die mit der Prinzenproklamation am kommenden Samstag, 12. November, ihren großen Auftakt erlebt, steht fest, was im Sommer noch gar nicht verlässlich planbar war: Die Mehrzweckhalle Dabringhausen steht wieder zur Verfügung. Und auch im Hotel "Zur Post" können die Karnevalisten wie gewohnt feiern. Am Wochenende fand die Einweihung des Traditionshauses im Dorfkern als Hofburg für das Dreigestirn und Gefolge statt.

Die bisherige Besitzerin und Betreiberin des Hotels, Monika Sondern, setzte sich im Sommer zur Ruhe und verkaufte das Objekt an zwei Investoren aus Rumänien. Seit sechs Wochen kümmert sich Petra Schumacher als angestellte Hotelmanagerin um die Geschicke des Hauses. "Natürlich können alle Dabringhausener das Hotel wie gewohnt nutzen. So langsam lerne ich alle kennen und der Festausschuss hat schon mehrfach hier getagt. Geschlossene Gesellschaften wie Geburtstage hatten wir in der Zwischenzeit auch schon", erzählt sie.

Das Hotel laufe "sehr gut". Gerade bei Großveranstaltungen in der Umgebung (Messen in Köln) sei das Haus ausgebucht. Dazu kämen die Zimmer für Montagearbeiter, die regelmäßig zu Gast seien. Ein medizinischer Kongress hat im Dezember das Hotel "Zur Post" gleich für vier Tage komplett gebucht. Allerdings, so sagt die 53-jährige Leverkusenerin: "Der Gastronomiebetrieb läuft im Moment nur auf Vorbestellung. Im nächsten Jahr wollen wir das ändern. Alles geht nur Schritt für Schritt. Wenn wir etwas machen, dann richtig."

Größere Umbaumaßnahmen mussten die neuen Betreiber nicht in Angriff nehmen. Kleinere Renovierungen und eine komplette Grundreinigung in dem Gebäude mit 22 Hotelzimmern, in denen in der Spitze bis zu 30 Personen untergebracht werden können, nahmen dennoch einige Zeit in Anspruch. "Das historische, rustikale Flair wollen wir unbedingt erhalten, das macht das denkmalgeschützte Haus schließlich aus", betont Petra Schumacher, die ursprünglich Schriftsetzerin lernte und kaufmännische Erfahrungen im elterlichen Betrieb sowie der Firma ihres Mannes sammelte. Die frischgebackene Hotelmanagerin schätzt dieses Ambiente: "Für unsere Gäste soll es wie nach Hause kommen sein."

Die neuen Hotel "Zur Post"-Besitzer wollen öffentlich nicht in Erscheinung treten. Petra Schumacher verrät nur so viel, dass einer von ihnen in Rumänien lebt. Der andere, ebenfalls Rumäne, wohnt in Solingen, betreibt dort zwei Geschäfte. Er wohnte einst in Dabringhausen und feierte seine Hochzeit im Hotel "Zur Post" - er hat also einen persönlichen Bezug zum Haus. "Mir macht die Arbeit einen riesigen Spaß. Ich bin heilfroh, dass ich durch Bekannte und ein wenig Zufall an diesen Job geraten bin", sagt Schumacher. Die Unterbringung von Flüchtlingen in dem Hotel habe für keinen der Investoren jemals ernsthaft zur Debatte gestanden.

Prinzenführer Harry Tiede vom Festausschuss Dabringhausen unterstreicht die Bedeutung für die Jecken: "Die Hofburg ist unser Dreh- und Angelpunkt. Dass wir hier einkehren können, ist ein absoluter Glücksfall. Das Haus ist einer Hofburg würdig. Zwischenzeitlich treffen wir uns zu Auftritten des Dreigestirns mit 80 bis 90 Leuten, da brauchen wir einen Sammelpunkt. Hier klingen unsere Abende auch aus."

(RP)
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