Wermelskirchen Holpriger Start für den Nachbartreff

Wermelskirchen · Die Nachbarschaft des Quartiers Wielstraße fühlt sich vom Bauverein schlecht informiert. Vermisst wurde so die Einladung zum Richtfest oder zur Einweihung. Dabei sollten die Nachbarn eigentlich immer informiert werden.

 Das neue Quartier Wielstraße - nicht nur Bewohner, auch Nachbarn sind im Nachbarschaftstreff willkommen.

Das neue Quartier Wielstraße - nicht nur Bewohner, auch Nachbarn sind im Nachbarschaftstreff willkommen.

Foto: Jürgen Moll

Im Neubau des Gemeinnützigen Bauvereins an der Breslauer- / Ecke Wielstraße ist ein Nachbarschaftstreff entstanden. Wie der Vorstand in der letzten Woche auf der Mitgliederversammlung bestätigte, ist diese Einrichtung nicht nur für die Mitglieder des Bauvereins reserviert. Es soll ein Treffpunkt für die gesamte Nachbarschaft werden. "Das ist eine schöne Idee", sagt Nachbarin Hedwig Müller. Allerdings hatte sie davon erst durch die Zeitung erfahren. "Das habe ich so gar nicht gewusst."

Genau da liegt das Problem. Nachbarn finden die Idee gut, nur man weiß nichts Genaues. Und eine Information oder eine Einladung des Bauvereins hat es bisher nicht gegeben. "Ich glaube, beide Seiten wissen nicht, wie sie miteinander umgehen sollen", sagt Nachbarin Claudia Lambeck. Sie meint damit die neuen Bewohner im "Quartier Wielstraße" und die Nachbarn in den umliegenden Straßen. "Schön wäre eine Einladung zum Richtfest oder zur Einweihung gewesen. Eine gute Gelegenheit, sich kennen zu lernen", sagt Lambeck. "Die Nachbarn wundern sich und wissen von nichts."

Nicht hilfreich sind auch die gerade geänderten Öffnungszeiten. "Die gelten für die Sommerferien", sagt Jessica Köhler, die als "Kümmerin" Ansprechpartnerin für die Mitglieder des Bauvereins ist. Zu den Öffnungszeiten ist sie im Café anzutreffen. Alles ist gut vorbereitet. Es gibt eine Küche mit kleinem Bartresen, Tische, Stühle und eine separate Toilette.

Der Treffpunkt ist auch für Rollstuhlfahrer gut zu erreichen. Trotzdem darf der Betrieb noch nicht richtig aufgenommen werden. "Es fehlt noch die Konzession durch die Stadtverwaltung", sagt Köhler. Gerne möchte sie Kuchen anbieten oder am liebsten sogar mit den Besuchern backen oder kochen. Zu den Preisen für Getränke und Kuchen gibt es noch keine konkrete Aussage, nur "moderat" sollen sie sein. Geplant ist ein Spiele-Treff am Dienstag und ein Handarbeits-Treff am Mittwoch.

"So ein Treff muss wachsen, muss sich mit Leben füllen", sagte Ulrich Mahlkow vom Vorstand des Bauvereins auf der Versammlung. Das stimmt, nur vorher müssen die Menschen wissen, dass es so einen Treffpunkt gibt. Dabei wollte der Bauverein die Menschen im Quartier nicht mit Vorschlägen "überfahren, sondern auf dem Weg mitnehmen und über konkrete Pläne auch zur Gestaltung des Quartiers informieren". So hieß es im April 2014 auf einer Pressekonferenz.

Auch Inge Eichhorn, eine Nachbarin aus der Wielstraße, vermisst eine Information oder eine Einladung. "Früher war ja die Nachbarschaft besser. Man kannte alle Leute, die im Haus und in der Straße wohnten. Heute bleiben viele für sich", sagt sie. Gerade deshalb hält sie so einen Treffpunkt für alle Nachbarn für eine gute und schöne Idee. Vielleicht kommen ja alle beim geplanten Sommerfest zusammen. "Das ist für die erste Septemberwoche vorgesehen", sagt Köhler. "Aktuelle Informationen finden sich immer an der Eingangstür."

(wsb)
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