Wermelskirchen Gegenläufiger Radverkehr bald wieder möglich

Wermelskirchen · Durchgangsverkehr soll von der Telegrafenstraße auf den Brückenweg umgeleitet werden. Engpass nur für Radfahrer und Busse frei. Kundenverkehr fließt über die Straße "An der Feuerwache" ab.

 Gegenläufiger Radverkehr auf der Telegrafenstraße - auch ohne Schutzstreifen - soll wieder möglich werden. Dafür soll der Durchgangsverkehr unattraktiv gemacht werden.

Gegenläufiger Radverkehr auf der Telegrafenstraße - auch ohne Schutzstreifen - soll wieder möglich werden. Dafür soll der Durchgangsverkehr unattraktiv gemacht werden.

Foto: Udo Teifel

Der zweite Anlauf steht kurz bevor, wird aber wohl frühestens im Mai umgesetzt: Der gegenläufige Radverkehr auf der Telegrafenstraße scheint nun die erforderlichen Mehrheiten zu bekommen. Möglich ist die Umsetzung aber nur, wenn der Durchgangsverkehr auf den Brückenweg geleitet und die Einfahrt Telegrafenstraße/Brückenweg für Autofahrer, Radfahrer wie auch Fußgänger verkehrslenkend so umgebaut wird, dass jedem klar ist: Der Durchgangsverkehr führt nur noch über den Brückenweg. Zudem soll die Telegrafenstraße an der Straße "An der Feuerwache" für den Kfz-Verkehr abgebunden werden - geradeaus sollen nur noch Radfahrer und Busse fahren, Autos müssen rechts abbiegen. Dies muss der Ausschuss abschließend am 25. April beschließen.

Der Fachausschuss nahm gestern Abend die Ausführungen des Verkehrsplaners Daniel Ebbers (Isaplan) zur Radverkehr-Situation auf Telegrafenstraße und Brückenweg zur Kenntnis. Sein Thema: Wie schaffe ich einen sicheren und attraktiven Radverkehr, aber biete Kunden den uneingeschränkten Zugang zu Geschäften an? Nach Ansicht von Ebbers geht es darum, den Durchgangsverkehr, etwa 1600 Fahrzeuge, aus der Straße zu nehmen. Dann bliebe der Ziel- und Quellverkehr (zu den Geschäften) bei rund 3100 Fahrzeugen am Tag. Und das würde bedeuten: Man braucht für die Telegrafenstraße keinen Schutzstreifen.

Zudem muss die Einfahrt umgestaltet werden, damit sie deutlichere, verkehrslenkende Strukturen bekommt. Und: Der Brückenweg muss für Fahrzeuge wieder attraktiver werden. Heißt: Rückbau der Inseln (bis auf die an der Fußgängerbrücke), Schutzstreifen demarkieren.

Wer mit dem Auto vors Geschäft will, soll dies weiter tun können - muss dann aber durch die Straße "An der Feuerwache" auf den Brückenweg fahren. Denn ein Geradeaus wird nicht mehr möglich sein. Nur Busse (und Rettungsdienst) dürfen durch den Engpass, so die Pläne des Gutachters. Die Straße "An der Feuerwache" nehme den Verkehr auf, brauche aber vielleicht "irgendwann" eine Ertüchtigung, sprich neue Fahrbahndecken. Die Kosten (ohne Asphalt): rund 32.000 Euro. Ebbers: "Nur einzelne Maßnahmen umzusetzen, wird die Wirkung verfehlen."

Auf Anfrage von Friedel Burghoff (Büfo) sagte Ebbers, dass das Be- und Entladen vor Geschäften weiter möglich sei; sicher seien Senioren und Kinder der "schwächste Part", wie Randolf Schmidt CDU, feststellte. "Aber auch diese Gruppe muss sich auf den neuen Verkehrsfluss einstellen. Das ist ein Gewöhnungsprozess", so Ebbers. Manfred Groß (CDU) zeigte sich offen als Gegner: "Das bringt doch nichts. Wer soll das Verbot kontrollieren?"

Eigentlich sollte gestern der Beschluss gefasst werden. Darauf hatte man sich im Arbeitskreis im Dezember geeinigt und entsprechend vorberaten. Doch die Vorlage sah nur die Kenntnisnahme vor, und die CDU war nicht umzustimmen, denn sie hatte nicht beraten. Schmidt warnte zudem vor "riesigen Einschnitten in der Infrastruktur" und wollte nur den Umbau der Insel rückgebaut wissen.

Nun soll im Hauptausschuss vorberaten werden, damit wenigstens Klarheit für den Haushalt 2016 herrscht, der am 14. März verabschiedet werden soll. Der "Baubeschluss" erfolgt am 28. April. Hat die Verwaltung bis dahin alles vorgeplant, könnte nach vier Wochen Umbauzeit der gegenläufige Radverkehr wieder fließen.

(RP)
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