Wermelskirchen Fußboden wird ausgetauscht - zurzeit keine Flüchtlinge in Sonne

Wermelskirchen · Da staunte die Nachbarschaft an der Eichholzer Straße nicht schlecht: Das ehemalige Gemeindezentrum Sonne, das die Stadt zur Unterbringung von zugewiesenen Flüchtlingen nutzt, steht seit Mitte der Woche leer.

Gerüchten und Mutmaßungen, mangelnder Brandschutz seien dafür die Ursache, schob Frank Kieseler, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, auf Anfrage unserer Redaktion gestern einen Riegel vor: "Die zuvor dort untergebrachten Menschen sind in andere Standorte verlegt worden. Im Gebäude in Sonne liegt ein Teppich, der sich sehr schwer reinigen lässt. Das betrifft nicht nur die Wohn-, sondern vor allem auch die Sozialbereiche. Den Teppich tauschen wir nun gegen einen Vinylbelag aus."

Im Zuge der händeringenden Suche der Stadtverwaltung nach Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen hatte die Stadt das Gebäude in Sonne, das einst eine Schule beherbergte und zuletzt als Gemeindezentrum diente, von der Evangelischen Kirchengemeinde Dhünn erworben.

Die Umbauarbeiten zur Schaffung von drei Wohnräumen, dem Sozialbereich mit Küche und der Renovierung der sanitären Anlagen schloss die Stadt bis Mitte vergangenen Jahres ab. Seit Herbst 2016 nutzt die Stadt den Standort Sonne zur Unterbringung von Flüchtlingen. Zwischenzeitlich dachte die Stadtverwaltung zudem an den Bau von weiteren Häusern zur Flüchtlingsunterbringung auf dem Gelände des ehemaligen Gemeindezentrums, was jedoch auf Widerstand der Anwohner stieß.

"Es war von Anfang an klar, dass der Boden dort ausgetauscht werden muss", stellte Frank Kieseler klar und fügte an: "Das hat nichts mit Brandschutz zu tun, derartige Mängel bestehen in dem Gebäude in Sonne nicht." Anfangs sei der Bedarf jedoch so hoch gewesen, dass eine zügige Nutzung nötig war. Dieser Engpass sei zurzeit abgestellt. Kieseler: "Wir nutzen jetzt die Phase, in der der Druck nicht allzu hoch ist, um die Arbeiten durchzuführen. Danach kann das Gebäude wieder genutzt werden. Vor allem dadurch, dass die ehemalige Polizeiwache zur Verfügung steht, hat sich die Lage entspannt. "

Dorthin und an einen Standort an der Eich quartierte die Stadtverwaltung die 16 geflüchteten Menschen um, die zuletzt im Gemeindezentrum Sonne untergebracht waren. Das erläuterte die Leiterin des Amtes für Soziales und Inklusion, Tanja Dehnen, auf Nachfrage unserer Redaktion.

Aktuell seien in der ehemaligen Polizeiwache an der Telegrafenstraße 37 Flüchtlinge untergebracht. Platz wäre für 60 Bewohner. "Wir bemühen uns ständig darum, nach Wermelskirchen zugewiesene Flüchtlinge schnellstmöglich in eigenständige Wohnungen zu vermitteln", betonte Dehnen.

(sng)
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