Wermelskirchen Fußball-Wunder vor bergischer Kulisse - 400 Statisten gesucht

Wermelskirchen · Die "Turnschuh-Giganten" fühlen sich wohl im Bergischen Land. Neben der Remscheider Feilenfabrik Ehlis ist das Jahnstadion in der Nachbarstadt Solingen für Dreharbeiten der RTL-Produktion über die Brüder Dassler vorgesehen. Mitte September werden dort Szenen der Fußball-WM von 1954 in Bern gedreht. Nächsten Samstag gibt es ein Casting.

 Fußball-Geschichte lebt vor bergischer Kulisse wieder auf. Das "Wunder von Bern" soll für einen Fernsehfilm über die Brüder Dassler in der Solinger Jahnkampfbahn nachgespielt werden. Die Remscheider Feilenfabrik Ehlis ist Schauplatz für Filmszenen aus der Turnschuhfabrik der Brüder

Fußball-Geschichte lebt vor bergischer Kulisse wieder auf. Das "Wunder von Bern" soll für einen Fernsehfilm über die Brüder Dassler in der Solinger Jahnkampfbahn nachgespielt werden. Die Remscheider Feilenfabrik Ehlis ist Schauplatz für Filmszenen aus der Turnschuhfabrik der Brüder

Foto: . Archiv-Fotos Köhlen, Ulstein, Moll

Ein profundes Stück Sportgeschichte wird im Bergischen verfilmt: An zwei Tagen im September wird die Feilenfabrik Ehlis in Remscheid (an der Stadtgrenze zu Wermelskirchen) zur Turnschuhfabrik. Die Jahnkampfbahn in Solingen soll ins Berner Wankdorf-Stadion verwandelt werden, in dem 1954 die deutsche Nationalmannschaft "das Wunder von Bern" vollbrachte und Fußball-Weltmeister wurde.

Für den Fernsehsender RTL dreht die Kölner Produktionsfirma Zeitsprung Pictures GmbH den Film "Die Turnschuh-Giganten" über das Leben und Wirken der Brüder Adi und Rudolf Dassler, die Gründer der weltbekannten Sportartikel-Marken Adidas und Puma. In den Hauptrollen: Ken Duken ("Inglorious Basterds", "Frau Müller muss weg") und Torben Liebrecht ("Tatort"). Die Szenen des legendären Finales von Bern werden dabei im Solinger Stadion gedreht, schließlich ist die Geschichte der tief zerstrittenen Brüder eng verbunden mit dem Sieg der Fußball-WM von 1954: Als Ausstatter der Nationalmannschaft rüstete Adi Dassler die Spieler um Kapitän Fritz Walter mit den von ihm entwickelten, damals neuartigen Schuhen mit Schraubstollen aus - und soll ihnen damit den entscheidenden Vorteil gegen Gegner Ungarn verschafft haben.

An zwei Tagen Mitte September werden auf der Jahnkampfbahn in Solingen-Wald zwei Szenen gedreht, zwei weitere Tage werden die Vorbereitungen der Produktionsfirma dauern, für diese Zeit muss das Stadion gesperrt werden. Unter anderem wird ein 45 Meter hoher Kranwagen aufgestellt, damit von oben gefilmt werden kann. An der Stadionseite gegenüber dem Haupteingang wird der Spielertunnel aufgebaut, für das passende "Fritz-Walter-Wetter" - der Kapitän zog Regen zum Spielen vor - sorgen Regen- und Windmaschinen. Die ungarische Mannschaft soll von einem Solinger Team gespielt werden.

Doch nicht nur das 1928 eingeweihte Walder Stadion wird eine Rolle in dem Film erhalten - gesucht werden auch noch rund 400 Statisten. Dafür lädt die Casting-Agentur Eick für Samstag, 15. August, 12 bis 15 Uhr, zu einem offenen Casting auf die Jahnkampfbahn ein. "Wir sind auf der Suche nach 400 Männern und Frauen zwischen 17 und 70 Jahren", sagen Delia Eick und Gregor Weber vom Casting-Team. Sie sollen sowohl Fabrikarbeiter für die Szenen in der alten Remscheider Ehlis-Fabrik, als auch die Zuschauer des Endspiels von Bern darstellen. "Gerne auch echte Amerikaner, Russen und Franzosen, die als Soldaten und Arbeiter einen Auftritt haben werden. In vielen Szenen sind Fußballer und Leichtathleten zu sehen. Wir brauchen außerdem ganze Familien mit Jungen und Mädchen zwischen zwei Monaten und 16 Jahren, die die Angehörigen der Familie Dassler spielen."

Für Guido Rohn, den Vorsitzenden des Fördervereins Jahnkampfbahn, ist es schon jetzt "das Wunder von Wald". Und die Anlehnung an das als "Wunder von Bern" bekannt gewordene Finale der Fußballweltmeisterschaft von 1954 ist dabei mehr als gewollt.

(RP)
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