Wermelskirchen Freizeitpark ist eine schwierige Geburt

Wermelskirchen · Nach neun Monaten stellt Stadtverwaltung im September erstmals Alternativflächen für den Jugend- und Freizeitpark vor. Dabei ist das Konzept schon als Startprojekt der Leader-Region im Mai für Fläche hinter dem Lidl benannt worden.

 Das im Konzept vorgeschlagene Gelände liegt parallel zur B51 zwischen Messink (l.) und Lidl (hinten).

Das im Konzept vorgeschlagene Gelände liegt parallel zur B51 zwischen Messink (l.) und Lidl (hinten).

Foto: BM-Archivfoto

Es ist eine schwierige Geburt: Vor sieben Monaten beauftragte der Fachausschuss die Stadtverwaltung, Alternativgrundstücke für einen Jugend- und Freizeitpark, der junge Leute ebenso anspricht wie Erwachsene und Radfahrer, zu suchen. Denn: Der Verein "Rollrausch" hatte ein Konzept für einen Freizeitpark mit integrierter Skateranlage vorgestellt, der auf einer Fläche entlang der Umgehungsstraße zwischen Lidl und Messink Platz finden sollte. Frühestens nach neun Monaten wird nun die Stadtverwaltung im September (!) Alternativen vorstellen.

Ob der Aufwand der Stadtverwaltung nach so langer Zeit überhaupt noch sinnvoll ist, darf angezweifelt werden. Denn seit Mai ist der Freizeit- und Jugendpark Wermelskirchen in der vom Verein "Rollrausch" vorgestellten Form als Startprojekt für die Leader-Region "Bergisches Wasserland" anerkannt. Damit könnte letztlich die Suche nach anderen Grundstücken - es sollen drei bis vier Flächen entlang der Dellmannstraße sein - zunichtegemacht worden sein. Denn: So ein Konzept bindet wahrscheinlich auch an den vorgeschlagenen Standort, der ideal ist.

Hauptziel ist sicherlich, Jugendlichen eine Skateranlage als Anlaufpunkt herzurichten. Doch drumherum, und das unterstreicht das Konzept vom Rollrausch-Vorsitzenden Marco Lech, lässt sich vorzüglich ein Treffpunkt entwickeln für junge und alte Leute, als Rastplatz oder gar als Ausgangspunkt für Trassen-Radler. Auch ein Grillplatz wäre möglich - vielleicht sogar besser als in der Naturschutzzone des Eifgen, meint Lerch.

Auch er fragt sich mittlerweile, warum es nicht vorwärtsgeht. Nach seinen Informationen hat Straßen NRW als Miteigentümer des Grundstücks diesen Teil der Stadt zum Ankauf angeboten. Im Rathaus wusste man davon gestern nichts. Was Lerch, sicher zurecht, kritisiert, ist die momentane "Kosten-Nutzen-Rechnung" mit dem Jugend-Projekt. "Mir gegenüber haben Politiker schon von einem Luxuskonzept gesprochen."

Seiner Ansicht nach seien sich Stadtverwaltung wie auch Politik nicht bewusst, was so ein Treffpunkt Positives bewirken könne. "Das könnte eine große Bereicherung für Wermelskirchen werden - quasi ein Kommunikationspunkt für junge und alte Menschen." Der Rollrausch-Vorsitzende befürchtet aber, dass Stadtverwaltung und Politik Kinder und Jugendliche nicht im Blick habe. Das sei in Nachbarstädten anders: In Wipperfürth sei eine Rollsportanlage entstanden, in Hückeswagen eine Freizeitfläche in Innenstadtnähe. Das Konzept habe bei der Leader-Bewerbung auch deshalb gepunktet, ist sich Lerch sicher, weil eine überregionale Vernetzung der Gemeinden an dieser Stelle durch die Trasse - und auch durch die Nähe des Busbahnhofes - möglich sei. "Dadurch ist ein enges Zusammenwachsen mit den Nachbarn möglich. Will Wermelskirchen das nicht?"

(RP)
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