Wermelskirchen Forster Azubis blicken hinter die Kulissen

Wermelskirchen · Angehende Verwaltungsfachangestellte aus Forst waren in Wermelskirchen zu Gast, Jana Roth reist am 28. Mai in die Lausitz. Sechste Auflage des Austauschprogramms der Stadtverwaltungen.

Von der vermeintlich dickköpfigen Sturheit der bergischen Mentalität haben sie nichts zu spüren bekommen. Ganz im Gegenteil, wie Jessica Körting und Denise Steiger berichteten: "Alle waren sehr freundlich." Die beiden Auszubildenden zur Verwaltungsfachangestellten der Wermelskirchener Partnerstadt Forst in der Lausitz waren eine Woche bei der hiesigen Stadtverwaltung im Rahmen des jährlichen Austausches der Auszubildenden zu Gast. Die Auszubildende bei der Wermelskirchener Stadtverwaltung, Jana Roth, wird nächste Woche, am 28. Mai, in die 19.000 Einwohner zählende Stadt an der Neiße reisen.

Während der Arbeitszeit machten sich Jessica Körting und Denise Steiger mit der hiesigen Verwaltungsstruktur vertraut, schauten genauso beim Betriebshof und der Feuerwache vorbei wie in der Kattwinkelschen Fabrik. "Ein großer Unterschied zwischen den beiden Stadtverwaltungen ist, dass wir in Forst keine Aufteilung in Dezernate haben. In Forst ist alles in die Zuständigkeit von Verwaltungsvorständen gegliedert", stellte Denise Steiger fest. Obendrein seien in der Wermelskirchener Verwaltung viel mehr Beamte tätig, wo hingegen in Forst eher Angestellte beschäftigt sind, machte Jessica Körting aus.

Besonders das betriebliche Gesundheitsmanagement der Stadtverwaltung in Wermelskirchen hat es den beiden Auszubildenden zur Verwaltungsfachangestellten angetan: "Das stundenlange Sitzen im Büro bringt einige Beschwerden mit sich. Da ist Sport und Prävention sinnvoll." Für Denise Steiger steht fest: "Wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme, möchte ich so etwas nach meiner Ausbildung in Forst einführen", blickte Denise Steiger aus. Dazu ermunterte sie Bürgermeister Rainer Bleek: "Das dient dem Wohlbefinden der Mitarbeiter und vor allem dazu, den Krankenstand zu verringern."

Der Austausch der Auszubildenden der Stadtverwaltungen erfolgte in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal. Federführend organisierte Stefan Rabe für die Wermelskirchener Stadtverwaltung das Programm, das natürlich neben der Arbeit auch touristische Aktivitäten beinhaltete. So besuchten Jessica Körting und Denise Steiger die Straußenfarm in Emminghausen, den Kölner Dom, die Müngstener Brücke und Schloss Burg inklusive Bergischer Kaffeetafel. In Wermelskirchen untergebracht waren die 20- und 34-Jährige, die sich beide im ersten Ausbildungsjahr befinden, bei Verwaltungsmitarbeiterin Laura Eisel. "Das ist besser als ein Hotel. Auf privater Ebene kommen alle einfacher und besser in Kontakt, Fragen können viel schneller beantwortet werden", ist Stefan Rabe überzeugt.

Während Jana Roth demnächst nach Forst fährt, waren die beiden Wermelskirchener Verwaltungsauszubildenden Julia Pleil und Josha Ulinski bereits dort. Sie stehen kurz vor der Beendigung ihrer Lehrzeit und bleiben der Stadtverwaltung danach erhalten: "Wir haben hier einmal wöchentlich Unterricht in einem Studieninstitut und einmal im Jahr drei Monate Blockunterricht." Das Verfahren in Forst in anders. "Bei uns herrscht ein Wechsel von Praxis in der Verwaltung und Theorie an der Berufsschule in Cottbus im 14-tägigen Rhythmus", erläuterten Jessica Körting und Denise Steiger.

(sng)
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