Wermelskirchen Firmen wollen Pflege und Beruf vereinbaren

Wermelskirchen · Es sind gerade mittelständische Unternehmen, die Lösungen für gesellschaftliche Entwicklungen und damit verbundene Probleme erarbeiten müssen, um ihren erfolgreichen Fortbestand sichern zu können. Das wurde gestern beim Unternehmerfrühstück zur Frage "Wie kann man Arbeitnehmer dabei unterstützen, Pflege und Beruf zu vereinbaren?" in der Firma "Steintex" von Walter vom Stein deutlich. Eingeladen hatten das Kompetenzzentrum "Frau & Beruf" für die Region Köln und das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln. Knapp 50 Zuhörer waren gekommen. Eine Studie auf Basis von Befragungen saarländischer Unternehmen 2015 stellte Johannes Stein, der als Trainer und Berater zu Gesundheitsthemen arbeitet, vor. Sein Credo: "Das Wichtigste, wenn es um Pflege geht, ist Wissen!" Der selbstständige Berater betonte, dass die gesetzlichen Regelungen wie Pflegeunterstützungsgeld, Pflegezeit oder Familienpflegezeit noch nicht einmal "die halbe Miete" seien. "Zeit ist nicht alles, was ein betroffener Arbeitnehmer, der sich um einen Angehörigen kümmert, braucht. Pflege beginnt schleichend. Bis zur regelrechten Pflegebedürftigkeit passiert in einer Familie schon ganz viel."

Es sind gerade mittelständische Unternehmen, die Lösungen für gesellschaftliche Entwicklungen und damit verbundene Probleme erarbeiten müssen, um ihren erfolgreichen Fortbestand sichern zu können. Das wurde gestern beim Unternehmerfrühstück zur Frage "Wie kann man Arbeitnehmer dabei unterstützen, Pflege und Beruf zu vereinbaren?" in der Firma "Steintex" von Walter vom Stein deutlich. Eingeladen hatten das Kompetenzzentrum "Frau & Beruf" für die Region Köln und das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln. Knapp 50 Zuhörer waren gekommen. Eine Studie auf Basis von Befragungen saarländischer Unternehmen 2015 stellte Johannes Stein, der als Trainer und Berater zu Gesundheitsthemen arbeitet, vor. Sein Credo: "Das Wichtigste, wenn es um Pflege geht, ist Wissen!" Der selbstständige Berater betonte, dass die gesetzlichen Regelungen wie Pflegeunterstützungsgeld, Pflegezeit oder Familienpflegezeit noch nicht einmal "die halbe Miete" seien. "Zeit ist nicht alles, was ein betroffener Arbeitnehmer, der sich um einen Angehörigen kümmert, braucht. Pflege beginnt schleichend. Bis zur regelrechten Pflegebedürftigkeit passiert in einer Familie schon ganz viel."

Ähnlich wie bei der Wohnungssuche oder bei der Kinderbetreuung müssten Unternehmen ihren Mitarbeitern Unterstützung anbieten. Nur so blieben die Angestellten und das Wissen in der Firma. Steins Studie zeigt, wie gravierend der Handlungsbedarf ist. "Zwei Drittel der Firmen sind nicht aktiv bei der Frage von Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Nur 21 Prozent machen überhaupt etwas."

Argumente für eine Aktivität der Unternehmen betrachtet Stein als wirtschaftlichen Faktor: "Die betrieblichen Folgekosten belaufen sich auf 19 Milliarden Euro, das sind etwa 14.000 Euro pro pflegendem Arbeitnehmer." Es ginge darum, Ausfallzeiten zu reduzieren, Wissen zu halten, plötzliche Zusammenbrüche durch die extreme Belastung zu vermeiden und der Firma einen Standortvorteil zu verschaffen, mit dem man auch Eigenwerbung betreiben könne. Dieser Meinung schlossen sich Gastgeber Walter vom Stein, Lisa Kotthaus (Ansprechpartnerin für Beruf und Familie bei Gira in Radevormwald), Erhardt Riedesel (Abteilung Personal bei Steinco in Wermelskirchen) und Jan Valenthon (Personalleiter bei Pflitsch in Hückeswagen) an. Alle vier Vertreter betonten die soziale Verantwortung der Betriebe, die sich als Familienunternehmen verstünden, für die Region und ihre Menschen. "Steinco" hat eine Kooperation mit der Diakonie und Sonderregelungen in einer Betriebsvereinbarung geschlossen. Bei Pflitsch gibt es zwei Mitarbeiter, die sich mit Fragen von Beruf und Familie befassen, um eine niederschwellige Kontaktaufnahme zu gewährleisten. "Ich koordiniere kompetente Hilfe von außen. Wir wollen unsere Unterstützung für pflegende Mitarbeiter auf ein gleiches Level heben, wie unsere Unterstützung für Eltern, die bei uns arbeiten", sagte Lisa Kotthaus. Walter vom Stein betonte: "Bei uns läuft es nicht so professionell wie in größeren Firmen, aber die familiären Strukturen und das familiäre Verhältnis innerhalb meiner Firma greifen."

Marion Marschall-Meyer vom Kompetenzzentrum "Frau & Beruf" freute sich über den Erfolg der Veranstaltung. "Die Sensibilisierung für das Thema ist entscheidend." Ein unternehmerisches Resümee zog Obi-Gründer Manfred Maus: "Die Unternehmens-Kultur ist entscheidend für die Firmenbilanz."

(sng)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort