Wermelskirchen Feuerwehr braucht neues Gerätehaus

Wermelskirchen · Da waren sich alle Eltern mit dem Leiter des Löschzuges Süd (Dabringhausen) einig. "Das ist der Hit", kommentierte Sebastian Engelke (39) die eigens für Kinder eingerichteten Rundfahrten mit einem Feuerwehreinsatzfahrzeug. "Das ist besser als Karussellfahren auf der Kirmes - die Eltern müssen nichts bezahlen, und das Martinshorn ist richtig laut." Die Feuerwehr Dabringhausen freute sich beim Fest am Gerätehaus über einen guten Zuspruch. Und auch das Wetter spielte am Samstag mit, für einen Besuch bei "Feuerwehr zum Anfassen für Groß und Klein" war es nahezu perfekt. Engelke zählte knapp 140 Kinder, die mit ihren Familien an die Altenberger Straße gekommen waren. Der zu späterer Stunde einsetzende Regen verhagelte der Feuerwehr dann nicht mehr das Geschehen, denn beim Disco-Tanzabend bot die eigens zum Fest angebaute Überdachung ausreichend Schutz.

 Früh übt sich: Der kleine Matti im Einsatz mit einem Feuerlöscher beim Fest der Feuerwehr Dabringhausen.

Früh übt sich: Der kleine Matti im Einsatz mit einem Feuerlöscher beim Fest der Feuerwehr Dabringhausen.

Foto: Schütz

An der Übungsanlage für den Einsatz von Feuerlöschern hatte der freiwillige Feuerwehrmann Tim Blaschek (21) alle Hände voll zu tun, denn die Kinder wollten gerne voller Mut ihr Geschick ausprobieren. Die zweijährige Julia kam gleich viermal an diesem Stand vorbei. "Obwohl sie ein Mädchen ist, ist sie von allem, was mit Feuerwehr zu tun hat, total begeistert", sagte Julias Vater Martin Franz und lachte. Dies mag auch daran liegen, dass zwei Feuerwehrmänner direkte Nachbarn der Familie Franz sind. "Da ist das hier für uns natürlich eine Pflichtveranstaltung", sagte der 35-jährige Dabringhausener. Die Versuche seines vierjährigen Sohnes Justus am Feuerlöscher kommentierte Peter Herrmann (33), der als hauptamtlicher Wehrmann Vorm Eickerberg arbeitet, mit den augenzwinkernd-stolzen Worten: "Gelernt ist gelernt."

Um den Aufbau, das Kaffee- und Kuchen-Buffet sowie Grill- und Getränkestand auf die Beine zu stellen, waren alle 36 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Dabringhausen und deren Familien im Einsatz. "Wir haben eine gut funktionierende Truppe mit hoher Motivation. Aber dafür muss etwas passieren, damit das so bleibt", sagten Sebastian Engelke und sein Stellvertreter als Zugführer, Werner Eichholz (39).

Ein neues Gerätehaus sei für den Löschzug immens wichtig. "Hier platzen wir aus allen Nähten. Allein unser Schulungsraum ist obendrein noch Küche und Heizungskeller. Treffen mit 36 Personen gehen hier nicht. Dieses Gebäude ist von 1960. Wir wollen kein Paradies, aber den aktuellen Standard." Seit 2000 sei ein neues Gerätehaus immer wieder ergebnislos im Gespräch, worüber in der Mannschaft natürlich teils mit Unmut diskutiert werde. "Wir sind alle erwachsene Menschen und wissen, dass das nicht von heute auf morgen geht. Aber eine Lösung kann doch nicht so schwer sein", sagte der freiwillige Feuerwehrmann Frank Ohliger.

(sng)
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