Wermelskirchen FDP will Umbau der Sekundarschule

Wermelskirchen · Die FDP möchte wissen, was ein Umbau des Hauptschulgebäudes für die Sekundarschule kosten würde. Die Verwaltung soll bis 18. September ein Gutachten vorlegen - obwohl es dafür noch keinen politischen Beschluss gibt. Die Stadt plädiert für Neubau auf dem Realschul-Areal.

 FDP-Fraktionschef Jürgen Manderla (Archiv).

FDP-Fraktionschef Jürgen Manderla (Archiv).

Foto: FDP

An welchem Standort liegt die Zukunft der Sekundarschule, die mit jedem Schuljahr weiter wächst? Mit dieser Frage wird sich die Stadtverwaltung in den kommenden Wochen intensiv beschäftigen. "Unser Ziel ist, dass der Stadtrat nach der politischen Sommerpause im Oktober einen entsprechenden Beschluss fasst", sagt Stadtsprecher Jürgen Scholz auf Anfrage unserer Redaktion.

 Stadtsprecher Jürgen Scholz (Archiv).

Stadtsprecher Jürgen Scholz (Archiv).

Foto: Moll Jürgen

Einen Vorschlag hat die Verwaltung der Politik bereits unterbreitet: Sie hatte sich von der bisherigen Planung für den Ausbau der Sekundarschule am jetzigen Standort Wirtsmühle verabschiedet, weil Untersuchungen des ehemaligen Deponiegeländes ergeben hatten, dass dort nicht wirtschaftlich gebaut werden kann (BM berichtete). Stattdessen plädiert die Verwaltung für einen Sekundarschul-Neubau am Standort der jetzigen Realschule an der Rot-Kreuz-Straße.

Damit kann sich die FDP-Fraktion allerdings nicht anfreunden. Sie hat dem Bürgermeister nach der jüngsten Ratssitzung einen Antrag mit folgender Forderung vorgelegt: Die Verwaltung soll ein externes Gutachten in Auftrag geben, in dem detaillierte Kosten für den Umbau des jetzigen Hauptschulgebäudes (Umbau im Bestand) für die dauerhafte Nutzung durch Sekundarschule aufgelistet werden sollen. "Wir fordern die Verwaltung auf, den Antrag schnellstmöglich zu bearbeiten und bis zum 18. September Ergebnisse vorzulegen", schreibt FDP-Fraktionschef Jürgen Manderla. Somit werde den Fraktionen ein Beratungszeitrum von vier Wochen bis zum nächsten Rat eingeräumt und das Projekt nicht weiter verzögert. Die Kosten für die Prüfung soll der Kämmerer im Haushalt einplanen.

Aufgrund der desolaten Haushaltslage der Stadt und mit Blick auf weitere drohende Millionen-Investitionen sei "blindes Vertrauen fernab jeglicher haushaltspolitischer Vernunft". Daher möchte die FDP den Umbau des Hauptschulgebäudes ausführlich von einem externen Unternehmen überprüfen lassen.

"Die Verwaltung bestätigt, dass das pädagogische Konzept ohne Abstriche bei einem Umbau im Bestand umsetzbar ist", sagt Manderla. "Dieser Umbau wurde aus unserer Sicht nicht zu Ende gedacht." Es genüge nicht, sich auf grobe Kostenschätzungen des Architekturbüros zu verlassen, das zurzeit den Neubau an der Rot-Kreuz-Straße "als alternativlose Möglichkeit plant". Erst mit einer externen Expertise könne man den besten Standort für die Sekundarschule herausfiltern.

Jürgen Scholz ist irritiert. "Wir sollen im September Ergebnisse eines Gutachtens vorlegen, obwohl noch gar nicht politisch beschlossen wurde, dass wir uns mit dem FDP-Antrag überhaupt befassen sollen", sagt der Stadtsprecher. Er stellt klar: "Wir als Schulträger befassen uns nicht mit dem pädagogischen Konzept, sondern mit dem festgelegten Raumprogramm für die Sekundarschule und orientieren uns dabei, wie von der Politik beschlossen, an den Schulbauleitlinien der Stadt Köln." Lediglich das Hauptschulgebäude für die Sekundarschule umzubauen, reiche definitiv nicht aus. "Es ist nachgewiesen, dass man dann einen Erweiterungsbau benötigt", betont Scholz.

Das von der FDP gewünschte Konzept würde laut Scholz Kosten von mindestens 200.000 Euro verursachen, es müsste ein europaweites Ausschreibungsverfahren geben, das allein schon zwei bis drei Monate dauern werde. "Die FDP verkennt mit dem Antrag sämtliche Rahmenbedingungen, die wir beachten müssen", sagt Scholz. Er kündigt an, in der nächsten Woche im Verwaltungsvorstand zu besprechen, wie die Verwaltungsspitze mit dem Antrag umgehen werde.

(ser)
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