Wermelskirchen Falscher Polizist bringt 80-Jährige um ihr Erspartes

Wermelskirchen · Eine Seniorin wurde in Overath am Telefon bedrängt - und sie übergab schließlich viel Geld an eine fremde Person.

Viele Anrufer meldeten sich in den vergangenen Tagen bei der Kreispolizei in Bergisch Gladbach und berichteten, dass sie von einem angeblichen Polizisten angerufen worden seien. "Leider hat es dieser Betrüger jetzt geschafft, einer 80-Jährigen ihr Geld abzunehmen", teilt die Polizei mit. Sie betont, dass sich solche betrügerischen Anrufe bei älteren Menschen in letzter Zeit wieder häufen.

Zuletzt sei es ist den Tätern tatsächlich gelungen, einer 80-jährigen Frau aus Overath einen hohen Geldbetrag abzunehmen. Über einen Zeitraum von zwei Tagen und in stundenlangen Telefonaten hatte der angebliche Polizist Druck auf die Seniorin ausgeübt. Freundlich und höflich erklärte er laut Angaben der Polizei in gutem Deutsch, dass die alte Dame in höchster Gefahr sei, da ein bewaffneter Räuber ihre privaten Daten notiert habe.

Er schaffte es, sie zu überzeugen, viel Geld von ihrem Konto abzuheben. Dieses Geld übergab sie an ihrer Wohnungstür einem Unbekannten. Bei einem späteren Anruf der Overatherin auf der Polizeiwache musste sie schmerzlich erfahren, dass es diesen angeblichen Polizisten gar nicht gibt.

Da dieser Betrüger mit einem hohen Maß an psychischem Druck am Telefon auf sein 80-jähriges Opfer einredete, möchte die Polizei auch Angehörige, Verwandte und Freunde von älteren Menschen sensibilisieren. "Sprechen Sie mit den älteren Herrschaften, klären Sie auf, dass die Polizei niemals am Telefon nach Bargeldsummen oder Vermögenswerten fragt!" Die Polizei bedränge nicht am Telefon, Geld von Konten abzuheben, und hole dieses Geld natürlich auch nicht an Haustüren ab. "Um ganz sicher zu gehen, ist eine telefonische Nachfrage bei der Polizei sinnvoll", heißt es in der Mitteilung.

Die Telefonnummer der Polizei des Rheinisch-Bergischen Kreises (02202 2050) sollte grundsätzlich - wie auch die Notrufnummer der Polizei (110) - griffbereit neben dem Telefon liegen. Die vom Anrufer genutzte Nummer, die oft mit 110 endet, sei auf gar keinen Fall eine polizeiliche Telefonnummer, stellt die Kreispolizei klar.

(ser)
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