Wermelskirchen Experten für Feuerwehrgutachten nehmen jetzt erst ihre Arbeit auf

Wermelskirchen · Die Entscheidung über den Neubau einer zweiten Feuerwache im Tagesbetrieb in Dabringhausen verzögert sich - vielleicht bis zu einem halben Jahr. Denn: Erst jetzt hat die Stadtverwaltung den Auftrag für ein Feuerwehrgutachten erteilt. Damit können die Auftragnehmer nun erst mit ihrer Arbeit beginnen.

 Schnell am Brandort zu sein - das soll mit dem Bau einer zweiten Wache erreicht werden.

Schnell am Brandort zu sein - das soll mit dem Bau einer zweiten Wache erreicht werden.

Foto: ser

Eigentlich, so hatten es sich die Politiker bei ihrem Beschluss vor zwei Monaten vorgestellt, sollte in der Ratssitzung vor der Sommerpause im Juli das Gutachten vorliegen. Es soll überprüft werden, ob die Kostensituation der Wermelskirchener Feuerwehr (hier ist die hauptamtliche Rettungs- und Feuerwache das Thema) im Vergleich mit anderen NRW-Kommunen angemessen oder viel zu hoch ist. Letzteres war die Einschätzung des Kämmerers. Das wurde dann auch (besonders verwaltungsintern) zum Streitpunkt.

Dezernent Jürgen Graef, der sich eigentlich eine Entscheidung im Juli wünscht, verteidigte die jetzige Auftragsvergabe. "Das Rechnungsprüfungsamt hat dazu Stellung bezogen. Es mussten Angebote eingeholt werden." Das Gutachten, so hatten sich die Politiker das vorgestellt, sollte Ende Mai fertig sein. Dann hätten es im Juni die politischen Gremien diskutieren können, und im Juli wäre Entscheidung über einen Neubau gefallen. Daraus wird wohl nichts.

Ob der Gutachter den Kostenvergleich herausarbeiten kann, ist derzeit offen. Denn: Es müssen mehrere Städte in NRW gefunden werden, die vergleichbar sind. Graef: "Wir können nicht einfach Wermelskirchen mit Remscheider oder Bergisch Gladbach vergleichen." Es geht um die Gemeindefläche, die Einwohnerzahl und die Einwohnerverteilung. "Wermelskirchen hat drei Stadtteile und wird getrennt von einem Höhenrücken. So eine Stadt muss erst mal gefunden werden." Sind diese Städte gefunden, beginnt erst die eigentliche Arbeit mit Gesprächen vor Ort.

Zudem sei Wermelskirchen seit Jahrzehnten mit einer hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache ausgestattet - "das ist so gewachsen, aber auch untypisch für eine Stadt unserer Größe", sagt Graef. Er kenne es nicht anders, "und wir brauchen diese Hauptamtlichen: Denn die Tages- wie auch Nachtverfügbarkeit der Ehrenamtlichen ist nicht in dem Umfang sichergestellt, wie wir es benötigten."

Letztlich geht es um den Bau einer neuen Wache in Dabringhausen. Ein Bauplatz ist der Stadt bereits angeboten worden. Es ist derzeit offen, ob das Angebot bis Ende des Jahres bestehen bleibt. Denn eine politische Entscheidung über die Inhalte des Gutachtens wird es wohl erst Ende des Jahres geben. Damit ist ein halbes Jahr verloren gegangen.

Unstreitig sei, so Graef gestern, dass ein neues Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug 4 gebaut werden müsse - denn die Räumlichkeiten für Dabringhausen und Kreckersweg seien nicht mehr tragbar. Er hofft hier auf eine politische Entscheidung möglichst noch vor den Sommerferien.

(RP)
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