Wermelskirchen Es gibt noch viele freie Ausbildungsstellen

Wermelskirchen · Die Arbeitslosenzahl ist saisonüblich gesunken. Junge Leute haben noch Chancen auf eine Ausbildung.

Das Sommerloch scheint überwunden, die Arbeitslosigkeit ist in der Region saisonbedingt gesunken. Dieses Resümee zieht die für Wermelskirchen zuständige Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach. Regina Wallau, Pressesprecherin der Agentur, spricht von einem "relativ stabilen" und in diesem Jahr generell "sehr unspektakulären" Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach Arbeitsplätzen bewege sich weiterhin auf hohem Niveau, genauso die Nachfrage nach Arbeitskräften.

Aber: Die Arbeitsagentur stellt generell fest, dass die Schere zwischen dem Qualitätsniveau des Angebotes an Arbeitskräften und dem der Arbeitskräftenachfrage stetig weiter auseinandergeht. Bedeutet im Klartext: Die bei der Agentur registrierten Arbeitslosen sind für die ausgeschriebenen Stellen oft nicht qualifiziert genug.

In Wermelskirchen sind zurzeit 1.059 Menschen arbeitslos gemeldet, was eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent ergibt. Im August dieses Jahres waren es 1.117 Erwerbslose. Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist die Arbeitslosigkeit im September um 204 Personen (2,2 Prozent) auf 9.058 gesunken. Die Arbeitslosenquote im Kreis liegt bei 6,2 Prozent.

"Der Arbeitsmarkt in unserem Bezirk folgt damit dem saisonüblichen Verlauf", sagte Nicole Jordy, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit. Wie erwartet sei die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen besonders stark zurückgegangen, da die Arbeitgeber nach den Sommerferien wieder einstellen und auch viele junge Menschen ihre Berufsausbildung starten. Aber, so betonte Wallau: "Es gibt noch viele freie Ausbildungsplätze, für die sich Jugendliche aktuell noch bewerben können und auch sollten!" Im Fokus der Arbeit der Arbeitsagentur stünden schließlich die Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit und das Finden von Lösungen für Geringqualifizierte, um Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden. Sorge bereitet der Arbeitsagentur nach wie vor die Qualifikation der Arbeitssuchenden. "Etwa 50 Prozent unserer Kunden suchen einen Arbeitsplatz auf Helferniveau, also einen Job, der ohne Berufsausbildung ausübbar ist. Diese Anforderung erfüllen aber nur knapp 20 Prozent der offenen Stellen", stellte Wallau klar.

Erfreulich: Bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gebe es einen "absoluten Höchststand". In den Regionen des Agenturbezirks gibt's aber Unterschiede: Während in Leverkusen und im Oberbergischen Kreis mehr Menschen zur Arbeit ein- als auspendeln bzw. sich das Verhältnis beinahe in der Waage bewegt, ist im Rheinisch-Bergischen Kreis eklatant, dass fast 30.000 Personen zur Arbeit auspendeln. "Dieses Phänomen ist in dieser ausgeprägten Form selbst bundesweit auffällig", sagte Wallau.

(sng)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort