Serie Für Die Kirche Aktiv Erst Kinder, dann Küche, jetzt Kirche

Wermelskirchen · Waffelbacken ist ihr Ding: Deswegen war es für Rosemarie Fischer keine Frage, ob sie beim Projekt "Waffelpause" der Evangelischen Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus mitmacht. Rastende sind von dem Angebot begeistert.

 Als die Waffelstation vor drei Jahren an der Balkantrasse eröffnet wurde, gehörte Rosemarie Fischer zu den ersten Aktiven. Und ist wie am ersten Tag immer noch begeistert dabei.

Als die Waffelstation vor drei Jahren an der Balkantrasse eröffnet wurde, gehörte Rosemarie Fischer zu den ersten Aktiven. Und ist wie am ersten Tag immer noch begeistert dabei.

Foto: Jürgen MOll

Wermelskirchen Die Saison ist vorbei. Hunderte Waffeln sind in den vergangenen Monaten an der Waffelstation an der Balkantrasse in Hilgen-Neuenhaus über die Theke gegangen. Vor Jahren hat die Gemeinde direkt an der Trasse eine gemütliche Raststation eingerichtet. Pünktlich zum Herbstbeginn machen Rosemarie Fischer und ihre Mitstreiter die Holzhütte nun winterfest. "Die Menschen, die bei uns Rast gemacht haben, waren begeistert", erzählt sie.

Und das ist Lohn genug, findet die 65-Jährige. An allen Sonn- und Feiertagen im Sommer stand sie mit dem Waffel-Team parat. "Die Menschen kommen von überall", sagt sie. Und als die Saison zu Ende ging, war das Bedauern bei vielen Radfahrern und Spaziergängern groß. Auch Rosemarie Fischer freut sich auf den nächsten Sommer. "Mir macht das Spaß", sagt sie, "und in meinem Leben kommt so auch keine Langeweile auf." Das war für die Bechhausenerin früh die Motivation, um sich ehrenamtlich zu engagieren.

"Als mein dritter Sohn selbstständig wurde, da wusste ich: Du musst irgendwas machen, wenn du nicht versauern willst", erzählt sie. Das Leben in der Evangelischen Kirchengemeinde in Hilgen-Neuenhaus war ihr vertraut, sie sprang schließlich bei Festen und Basaren ein, wurde Teil des Chores und nahm dann Kontakt zu dem Team auf, das sich jedes Jahr um den Waffelstand auf der Kirmes kümmert. "Das sind meine drei Ks: Erst kam die Küche, dann die Kinder und schließlich die Kirche", sagt sie und lacht.

Schließlich habe ihr Ehrenamt eine eigene Dynamik aufgenommen: Als der Förderkreis der Gemeinde nach pfiffigen Ideen suchte, um Geld zu sammeln, da zögerte Rosemarie Fischer nicht. Sie begann, Geschirrtücher in Kunst zu verwandeln. Das kam an. Viele tausend Euro spülte die Aktion in die Kasse. Als die Gemeinde jemanden suchte, der den Besuchsdienst übernimmt, da sagt die 65-Jährige auch nicht Nein. Seitdem besucht sie die Senioren in ihrer Nachbarschaft zum Geburtstag.

"Das gefällt mir", sagt sie, "man gratuliert im Namen der Gemeinde und sieht einfach mal nach, ob es den Menschen gut geht." Inzwischen ist Rosemarie Fischer in Bechhausen "die Frau von der Kirche" - und das gefällt ihr. Manchmal sehe sie die Menschen dann auch in der Kirche. "Es ist schön, wenn sie neugierig werden und merken, dass sie nicht alleine bleiben müssen", sagt die dreifache Mutter. Wenn ihr die Familie allerdings signalisiert, es werde zu viel, dann fahre sie den Einsatz auch schon mal zurück.

"Man darf sich nicht selbst vergessen", sagt Rosemarie Fischer. Und dann nimmt sie einen Stapel Zeitungen in die Hand und beginnt das Geschirr aus der Waffelbude einzurollen und für den Winter einzupacken.

(resa)
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