Wermelskirchen Englische Orgel soll den Klang verbessern

Wermelskirchen · Zum "Schrottpreis" von 1000 Pfund hat die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen eine hochwertige Orgel erworben - sie soll die vorhandene Orgel in der Stadtkirche unterstützen.

 Die Orgel in der evangelischen Stadtkirche - laut Pfarrer Ulrich Seng wurde sie damals nicht an das Kirchengebäude angepasst.

Die Orgel in der evangelischen Stadtkirche - laut Pfarrer Ulrich Seng wurde sie damals nicht an das Kirchengebäude angepasst.

Foto: Jürgen Moll

Zu einem Schnäppchenpreis hat die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen im vorigen Sommer kurzum eine englische Orgel erworben. Sie wird derzeit eingelagert. Das Ziel ist, diese hochwertige Orgel in der Stadtkirche einzubauen - als ein sogenanntes Auxiliar-Werk. Die vorhandene Orgel soll mit der englischen verbunden werden, um das Klangbild in der Stadtkirche zu verbessern.

"Unsere Orgel in der Stadtkirche ist unterdimensioniert", sagt der Vorsitzende des Presbyteriums, Pfarrer Ulrich Seng. Sie entspreche dem "Geschmack der 60er Jahre" und sei damals nicht an das Kirchengebäude angepasst worden. "Die Orgelphilosophie war damals eine andere", meint er. Unterdimensioniert heiße: "Es gibt nicht genügend Klangvolumen in den tieferen Lagen."

Das kann sich ändern, wenn die engelische Orgel eingebaut wird. Wieso gerade aus England? Seng: "Die anglikanische Kirche schließt viele Kirchen. Daher besteht ein Überangebot von Orgeln." Die jetzt zum "Schrottpreis" gekaufte Orgel sei eine "große Kirchenorgel von hervorragender Qualität". Die anglikanische Kirche habe dafür keine Verwendung gehabt, daher der Preis von 1000 Pfund. "Der Kauf wurde möglich durch die glückliche Vermittlung unseres Kantors Andreas Pumpa."

Mit dem möglichen Einbau erhofft sich der Vorsitzende des Presbyteriums ein neues Ganzes. Der Weg bis dahin wird aber steinig sein. "Wir befinden uns ganz am Anfang dieser Überlegungen", sagt Seng.

Erster Schritt dazu ist die Reinigung und Überarbeitung der Stadtkirchen-Orgel. Dies ist alle 15 bis 20 Jahre erforderlich. Dazu war ein Gutachten eingeholt worden. "Die Funktionssicherheit wird bei dieser Reinigung erhalten. Verschleißteile werden gewartet oder ausgetauscht", berichtet Seng. Alle Pfeifen werden dafür ausgebaut, gereinigt und neu intoniert. Sicherheitsmängel in der Elektronik werden behoben, die Windversorgung, hat das das Gutachten ergeben, muss verbessert werden. Auch wurde Schimmelbefall entdeckt, der nun entfernt und künftig verhindert werden müsse.

Die mögliche Erweiterung soll auf der Empore stattfinden. Dafür ist ausreichend Platz. Doch so einfach geht das natürlich nicht "Das Presbyterium hat jetzt erst einmal beschlossen, ein Angebot für Reinigung sowie Einbau der neuen Orgel bei einem renommierten Orgelbauer einzuholen. "Die Kosten lassen sich so von uns schwer abschätzen", sagt Seng. Er rechnet mit einem Angebot in sechs bis acht Wochen. "Und dann wird das Presbyterium Farbe bekennen müssen", erklärt Pfarrer Seng. Im Klartext: Es muss dann entschieden werden, ob die Investition machbar ist oder nicht. "Das geht aber erst, wenn wir die Kostenaufstellung auf dem Tisch haben."

Dass das Projekt nicht mal eben aus dem laufenden Kirchengemeinde-Haushalt finanziert werden kann, macht Seng mit seinen Überlegungen deutlich. "Wir werden einen Finanzierungsplan erstellen müssen. Und da die eigenen Finanzmittel knapp sind, könnte er sich vorstellen, ein Sponsoringprojekt zu starten. Er könnte sich auch vorstellen, mit einer Teilsumme zu starten. "Das wäre dann mein Vorschlag."

(RP)
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