Wermelskirchen Einzelhandel kann mithalten

Wermelskirchen · Im Fachausschuss wurden die Ergebnisse der bundesweiten Studie "Vitale Innenstädte" vorgestellt. Diese Studie zeigt: Wermelskirchen ist im Vergleich zu anderen Städten ganz gut aufgestellt.

 „Es sind interessante Ergebnisse, an einigen Stellschrauben kann man drehen“, so Florian Leßke.

„Es sind interessante Ergebnisse, an einigen Stellschrauben kann man drehen“, so Florian Leßke.

Foto: stadt wk

Florian Leßke bringt das Ergebnis der Befragung auf den Punkt: "Es ist eine Momentaufnahme, die deutlich macht, dass Wermelskirchen im Vergleich zu anderen Städten mithalten kann", sagte der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Er stellte im Fachausschuss Ergebnisse der bundesweiten Studie "Vitale Innenstädte" vor, an der sich Wermelskirchen beteiligt hat.

400 Besucher wurden an zwei Tagen Ende September 2016 in der Innenstadt befragt. Es ging dabei um die Aufenthaltsqualität in der City, die Angebote des Einzelhandels, das Kaufverhalten der Kunden, die Erreichbarkeit der Innenstadt und auch die Bewertung des Online-Shoppings.

Wie können Handel und Kommunen den Strukturwandel aktiv mitgestalten? Was macht Innenstädte attraktiv und welche Rolle spielt das Handelsangebot für die Vitalität von Stadtzentren? Welche Wünsche und Anregungen haben die Besucher? Auf diese und weitere Fragen will die Studie Antworten liefern. Die Stadtverwaltung hat umfangreiches Datenmaterial erhalten, das mittlerweile ausgewertet worden ist.

Insgesamt bewerten die Befragten die Attraktivität der Wermelskirchener Innenstadt mit der Schulnote "Befriedigend", ebenso die Attraktivität des Einzelhandels. Im Vergleich zu anderen Städten mit ähnlicher Einwohnerzahl ist die Aufenthaltsdauer in Wermelskirchen erhöht - der Anteil der Besucher, die sich nur kurz (bis zu zwei Stunden) in der City aufhalten, ist geringer als in vergleichbaren Städten, sagte Leßke. Ebenfalls überdurchschnittlich sei der Anteil der Kunden, die die Innenstadt täglich oder an mehreren Tagen in der Woche aufsuchen. Auffällig, aber nicht überraschend: 61 Prozent der Befragten fahren mit dem Auto in die Innenstadt. In vergleichbaren Städten liegt der Anteil bei 45 Prozent. Öffentliche Verkehrsmittel nutzen in Wermelskirchen nur knapp zwölf Prozent der Befragten, um in die Stadt zu kommen. Die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Auto und dem ÖPNV wird von den Befragten als gut bewertet. Bei den Themen Parkmöglichkeiten, Ladenöffnungszeiten und verkaufsoffenen Sonntagen liegt Wermelskirchen im Durchschnitt (Note: "Befriedigend").

Punkten kann der Handel vor allem in den Bereichen Optiker, Bücher, Drogeriewaren und auch beim Dienstleistungsangebot (Friseur, Reinigung, Änderungsschneiderei etc.) - die Befragten äußerten sich entsprechend zufrieden (Schulnote "Gut"). Und auch das Gastronomieangebot wird in der Befragung häufig positiv erwähnt - ein Indiz für die erhöhte Aufenthaltsdauer in der Stadt. Eine Veränderung des Kaufverhaltens durch vermehrtes Online-Shopping gibt es nicht. Die Befragten gaben an, zwar im Internet einzukaufen, sie würden aber unverändert häufig auch in der Stadt einkaufen.

Insgesamt haben die 400 Befragten die Attraktivität der Innenstadt mit der Note 2,9 bewertet. Hier vor Ort kaufen sie vor allem Lebensmittel ein, für Bekleidung und Elektronik-Artikel fahren viele Kunden auch in umliegende Städte. Umgekehrt kommen aber auch Kunden aus Remscheid, Solingen oder Burscheid nach Wermelskirchen, um hier einzukaufen, betonte Leßke.

Die Teilnahme an der Studie hat die Stadt 4000 Euro gekostet. "Es sind interessante Ergebnisse, an manchen Stellschrauben kann man drehen, um die Attraktivität zu erhöhen", sagte Leßke.

(ser)
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