Serie Für Die Kirche Aktiv Einmischen, mitreden und mitdenken

Wermelskirchen · "Wir alle sind Kirche" findet Nicola Brinkmann. Und deswegen engagiert sie sich seit ihrer Kindheit für die katholische Kirche. Am Wochenende tritt sie zum dritten Mal zur Pfarrgemeinderatswahl von St. Michael und St. Apollinaris an.

 Nicola Brinkmann engagiert sich seit acht Jahren im Pfarrgemeinderat von St. Michael und St. Apollinaris.

Nicola Brinkmann engagiert sich seit acht Jahren im Pfarrgemeinderat von St. Michael und St. Apollinaris.

Foto: Jürgen Moll

Wermelskirchen Damals, als ihre Söhne klein waren, da wünschte sie sich einen Gottesdienst für kleine Kinder. Einen Raum, in dem die Jungen und Mädchen jeden Sonntag die frohe Nachricht hören, dass Gott sie lieb hat. "Dann mach'", antwortete ihr der Pfarrer. Und Nicola Brinkmann machte.

"Auf wen willst du warten?" fragt sie sich. So versteht sie kirchliches Leben und so versteht sie ihr eigenes Engagement. "Kirche ist kein geheimer Ort und nicht irgendeine Institution", sagt sie, "wir alle sind Kirche."

Seit zehn Jahren betreut die 52-Jährige inzwischen den Kindergottesdienst in St. Michael. Wenn es in der Kirche ernst wird, dann geht sie mit den Kindern nach nebenan ins Gemeindehaus. "Aber mir ist es wichtig, dass die Kinder aus ihrem eigenen Gottesdienst auch die biblische Geschichte mitnehmen, die an dem jeweiligen Sonntag an der Reihe ist", sagt sie. So hat Nicola Brinkmann auch ihre eigene Kindheit erlebt. In Werl ging sie mit den Eltern in den Gottesdienst, wurde später Kommunionhelferin und sang im Kirchenchor in Münster. Mit ihrem Mann und den beiden Söhnen zog sie schließlich nach Wermelskirchen. Der Anschluss an die katholische Kirchengemeinde war keine Frage. "Da lebe ich drin und da gehöre ich zu", sagt sie. Und so folgte auf den Einsatz im Kindergottesdienst schließlich die erste Kandidatur für den Pfarrgemeinderat vor acht Jahren. Sie wurde gewählt. "Das war ein bisschen wie der krönende Abschluss meiner Ehrenämter", sagt sie und lacht.

Damals begannen die Gespräche um die Entwicklung des pastoralen Konzepts, um die Zukunft der Kirche. "Man lernt viel, man entwickelt und vernetzt sich", sagt sie. Und mit der Arbeit hinter den Kulissen öffne sich der Blick. Vier Jahre später wurde sie Vorsitzende des Gremiums. Und sie verstand: Die Dinge ändern sich. In den vergangenen 30 oder 40 Jahren seien die Menschen in Kirchengemeinden häufig bedient worden. Jetzt, in Zeiten größerer pastoraler Räume, sei mehr denn je Mitmachen gefragt. "Ich bin sicher, Jesus hat sich Menschen gewünscht, die mitreden", sagt sie. Und gleichzeitig habe er ihnen auch das Rüstzeug gegeben: "Die Talente, die mir Gott geschenkt hat, die möchte einbringen. Das empfinde ich als meine Verpflichtung", sagt sie. Und deswegen hört Nicola Brinkmann zu, wenn Zuhören dran ist. Sie bastelt, spielt und grübelt mit Kindern, wenn eben Basteln, Spielen und Grübeln an der Reihe ist. Sie diskutiert, wenn Diskussionen gefragt sind und kocht, wenn Köstlichkeiten gebraucht werden. Und es kommt viel zurück.

Im vergangenen Jahr hat sie sich mit ihrem Mann an einen Tisch gesetzt. "Soll ich noch mal für den Pfarrgemeinderat kandidieren?" hat sie gefragt. Denn die Zustimmung ihrer Familie ist ihr wichtig, der Rückhalt ihres Mannes. Er antwortete ohne zu zögern: "Es ist gut, dass du das machst." Also tritt Nicola Brinkmann am Wochenende noch mal zu den Pfarrgemeinderatswahlen an - aus Überzeugung und mit viel Vertrauen in ihren Gott und die Zukunft.

(RP)
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