Wermelskirchen Einbrecher verwüsten Firmenräume

Wermelskirchen · Unbekannte haben am Wochenende Räume der Firma ACU an der Wolfhagener Straße durchwühlt und Gegenstände mutwillig zerstört. Die Täter haben Spuren hinterlassen, die Kripo ermittelt. Es war der dritte Einbruch in vier Monaten.

 Die Täter brachen das mittlere obere Fenster mit einem Stemmeisen auf, um ins Gebäude zu gelangen. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit Gitterstäben gesichert.

Die Täter brachen das mittlere obere Fenster mit einem Stemmeisen auf, um ins Gebäude zu gelangen. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit Gitterstäben gesichert.

Foto: Sebastian Radermacher

Für Erika Seidler sollte gestern Morgen um 7.15 Uhr ein ganz normaler Arbeitstag beginnen. Doch als die Mitarbeiterin der Firma ACU die Verkaufshalle an der Wolfhagener Straße 71 betrat, traf sie der Schlag. Ein Flachbildmonitor an der Wand war mit einem Gegenstand eingeschlagen worden, Glasscherben lagen auf dem Boden verteilt. Wenige Meter weiter ein geöffneter Farbeimer, daneben ein riesiger Fleck mit weißer Farbe. Vom Verkaufstresen wurde ein Computer heruntergerissen, die Türen zu den angrenzenden Büros waren aufgebrochen, die Kassen durchwühlt.

Das ganze Ausmaß wurde kurze Zeit später dann deutlich. Unbekannte Täter sind am vergangenen Wochenende in die Firma ACU eingebrochen, haben dort gleich mehrere Räume komplett verwüstet und zahlreiche Gegenstände mutwillig zerstört. Laut Firmenchef Frank Rößler (61) hatten die Täter ein Fenster zu einem Lagerraum im ersten Obergeschoss mit einem Stemmeisen aufgebrochen und sich so Zutritt ins Gebäude verschafft.

 Frank Rößler, Geschäftsführer der Firma ACU, steht in einem der völlig verwüsteten Lagerräume. Die Täter haben mutwillig sämtliche Regale umgeschmissen und Werkzeuge durch den Raum geworfen.

Frank Rößler, Geschäftsführer der Firma ACU, steht in einem der völlig verwüsteten Lagerräume. Die Täter haben mutwillig sämtliche Regale umgeschmissen und Werkzeuge durch den Raum geworfen.

Foto: ser

In zwei Lagerräumen und dem Kundenservicecenter wurde fast alles zerstört, was den Tätern in die Finger kommen konnte. Sie schütteten Farbeimer aus, stachen mit spitzen Gegenständen in große Gips-Säcke und rissen etliche Regale aus der Verankerung. Die beiden Firmenchefs können nur noch den Kopf schütteln. "Die Täter haben sogar Lackdosen bis zu 20 Meter quer durch die Halle geworfen", schimpfte Rößler gestern Vormittag, als er mit seinem Geschäftsführerkollegen Klaus Simon das Schadensbild für die Versicherung dokumentierte. Nach ihrem Streifzug durch die 700 Quadratmeter große Verkaufshalle im Obergeschoss brachen die Unbekannten mit Werkzeug, das sie dort fanden, im Erdgeschoss die Tür zu einem weiteren Lagerraum auf. Auch dort schmissen sie Regale um und warfen Gegenstände quer durch den Raum.

Gestohlen wurde nach ersten Erkenntnissen nichts, zerstört aber eine ganze Menge. Rößler schätzt den Sachschaden auf 15.000 Euro. Allein der Einbau einer neuen Brandschutztür koste etwa 2500 Euro. Was den Geschäftsführer besonders ärgert, ist die "blinde Zerstörungswut". Es war bereits der dritte Einbruch in den vergangenen vier Monaten. Zuvor waren geringe Mengen an Bargeld gestohlen worden, jetzt wurden die Räume einfach komplett verwüstet. Er vermutet, dass die drei Einbrüche in einem Zusammenhang stehen könnten. "Die Täter sind wahrscheinlich nachts von der Rückseite aus aufs Gelände gelangt. Sie müssen sich hier auskennen." Das Unternehmen werde nun enorm in die Einbruchsicherung investieren, außerdem ist eine Videoüberwachung auf dem 17.000 Quadratmeter großen Firmengelände geplant.

Die Kriminalpolizei konnte gestern Morgen mehrere Spuren sichern, die Ermittlungen dauern an (siehe Info). Die Firma ACU wird für etwa eine Woche einen Notbetrieb einrichten. "Denn so lange werden wir brauchen, bis wir hier alles aufgeräumt und wieder hergerichtet haben", schätzt Klaus Simon.

Mitarbeiterin Erika Seidler brauchte gestern ein paar Stunden, um sich von diesem Schock zu erholen. Dann überwog die Wut. "Es ist ein komisches Gefühl, wenn man die Räume so vorfindet - da wird einem richtig schlecht", sagte sie.

(ser)
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