Wermelskirchen DRK ist auf Kirmes-Einsatz vorbereitet

Wermelskirchen · Bereitschaftsleiter Bernd Koebke und seine Mitstreiter arbeiten an den fünf Kirmes-Tagen im Schichtdienst. Ersthelfer kommen aus dem gesamten Kreisgebiet, um die örtlichen Kräfte zu unterstützen.

 Bernd Koebkes erste Aufgabe beim Roten Kreuz war die Versorgung der Einsatzkräfte und Erste-Hilfe-Kurs-Teilnehmer mit Getränken im DRK-Haus an der Berliner Straße. Damals schenkten ihm die Kollegen ein scherzhaftes Schild mit der Aufschrift "Büro von Bernd Koebke", das ihm Sprechzeiten "Rund-um-die-Uhr" zuwies. Das Schild ziert noch heute sein Büro.

Bernd Koebkes erste Aufgabe beim Roten Kreuz war die Versorgung der Einsatzkräfte und Erste-Hilfe-Kurs-Teilnehmer mit Getränken im DRK-Haus an der Berliner Straße. Damals schenkten ihm die Kollegen ein scherzhaftes Schild mit der Aufschrift "Büro von Bernd Koebke", das ihm Sprechzeiten "Rund-um-die-Uhr" zuwies. Das Schild ziert noch heute sein Büro.

Foto: S. Singer

Immer wenn Ende August die Wermelskirchener Kirmes ansteht, ist für die Bereitschaft des Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die ruhige Phase der Sommerurlaubszeit vorbei. Das Fest bringt für die ehrenamtlichen Ersthelfer fünf Einsatztage am Stück mit sich, die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Das geht besonnen und routinemäßig vor sich, denn Bereitschaftsleiter Bernd Koebke und seine Mitstreiter können auf langjährige Erfahrung zurückblicken.

"Der Einsatz zur Kirmes ist etwas Besonderes, aber nichts Dramatisches", sagt Koebke, der seit 1994 dem DRK angehört und seit 1999 die Bereitschaft leitet. Die fast 20-jährige Erfahrung mache es leichter, den Kirmes-Einsatz zu organisieren. Koebke kann sich dabei auf seine beiden Stellvertreterinnen Nadine Gerloff und Ina Schmidt verlassen: Während er die gemeinsamen Sitzungen mit Stadtverwaltung, Feuerwehr und Polizei besucht sowie das Personal für die Schichten plant, kümmern sich Gerloff und Schmidt um das Material: "Unsere Rucksäcke werden geprüft und eigens Kisten gepackt." Mit den 25 Mitgliedern der Bereitschaft kann das Wermelskirchener DRK alleine die Kirmes nicht stemmen. "Es kommen DRK-Kräfte aus dem Kreisgebiet hinzu. Das machen aber alle gerne, weil die Kirmes eben etwas Besonderes ist", sagt Koebke. Benötigt wird eine Personalstärke von 15 Personen pro Schicht (am Matinee-Abend sogar 17). "Wir sind ehrenamtlich tätig. Das heißt, dass das Privat- und Berufsleben mit den Einsatzzeiten in jedem Einzelfall abgestimmt werden muss", erläutert der Bereitschaftsleiter, der als Technischer Angestellter arbeitet, verheiratet und Vater zweier Kinder (14 und 17 Jahre) ist. Der 42-Jährige nimmt sich am Sonntag auch einen Tag frei: Dann meidet er nicht etwa die Kirmes, sondern nutzt den Tag für einen privaten Bummel durch die Stadt. "Natürlich schaue ich dann auch mal kurz bei den Kollegen vorbei", sagt er und lächelt.

Hauptstandort der DRK-Bereitschaft ist ein Großraumzelt auf dem Brückenweg (Höhe Loches-Platz) - hinzu kommen ein zweiter Standort auf dem Schwanenplatz und die regelmäßigen Patrouillen. "Zu meinen Anfangszeiten war der Schwanenplatz der für uns einsatzintensivere Bereich", erinnert sich Koebke. Das habe sich im Laufe der Jahre in Richtung Krammarkt, Loches-Platz und Eich verlagert. Schlägereien seien weniger geworden. Probleme mit Passanten, die den Einsatzkräften im Gedränge nur widerwillig Platz machten, gäbe es nahezu keine. Genau deshalb bereite der Kirmes-Einsatz den DRK-Kräften auch Freude: "Das ist für alle eine Abwechslung - allein wegen der Größe. Wermelskirchen ist ein Sonderfall."

In der Regel muss das DRK bei Kreislaufzusammenbrüchen, Schnittverletzungen, umgeknickten Füßen oder Insektenstichen helfen. "Außerdem ist unser Zelt eine Anlaufstelle etwa für verloren gegangene Kinder. Wir stehen in engem Kontakt mit Ordnungsamt, Feuerwehr und Polizei", betont Koebke.

Für den Einsatz auf der Kirmes bekommt das Wermelskirchener DRK übrigens ein Honorar, das in der Kasse des Ortsvereins landet. Die ehrenamtlichen Helfer erhalten lediglich ein Verpflegungsgeld, um den Hunger stillen zu können. Für Koebke steht fest: "Jeder kann in eine Notlage geraten und Hilfe benötigen. Dafür braucht es Leute, die das übernehmen. Es bereitet Freude, im Team etwas zu bewegen."

(sng)
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