Wermelskirchen Die Industrialisierung im Bergischen

Wermelskirchen · Die Baumwollspinnerei Ermen und Engels steht im Mittelpunkt eines Vortrages und einer anschließenden Exkursion des Bergischen Geschichtsvereins.

 Die ehemalige Fabrik Ermen und Engels steht heute unter Denkmalschutz. Ein Teil ist heute Industriemuseum.

Die ehemalige Fabrik Ermen und Engels steht heute unter Denkmalschutz. Ein Teil ist heute Industriemuseum.

Foto: BGV

Die "Baumwollspinnerei und Strickgarnfabrik Ermen und Engels in Engelskirchen" steht am kommenden Montag im Mittelpunkt eines öffentlichen Vortrages, den Hans-Arno Engels nach der Jahreshauptversammlung der Wermelskirchener Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins hält.

Hans-Arno Engels, selbst BGV-Mitglied in Wermelskirchen, referiert über die Gründung einer Textilfabrik in der ländlichen Region im Jahre 1837. Drei Standortvorteile veranlassten den Wuppertaler Textilfabrikanten Friedrich Engels sen., sein Unternehmen am Flusslauf der Agger zu errichten: die Wasserkraft der Agger, die Preise für die Grundstücke und das Arbeitskräftepotenzial in einer ländlichen Region. Diese Standortvorteile beflügelten den Erfolg des Unternehmens, das bis etwa 1977 von den Nachfahren betrieben wurde. Friedrich Engels sen. war übrigens der Vater des berühmten Kompagnons von Karl Marx.

 Textilfabrikant Friedrich Engels.

Textilfabrikant Friedrich Engels.

Foto: BGV

Diese Firmengründung ist nach Ansicht von Hans-Arno Engels ein Paradebeispiel für die beginnende Industrialisierung in dieser Epoche. Auch ist sie ein Symbol für den etwa 1830 einsetzenden Wandel von der Heimarbeit an Webstühlen zur industriellen Herstellung von Textilprodukten.

Nach der Fabrikschließung von Ermen und Engels wurden die Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Ein Teil wird bis heute von der Gemeindeverwaltung Engelskirchen genutzt, der andere Teil ist ein Industriemuseum des Landschaftsverbands Rheinland. Bei der geplanten Exkursion können Besucher unter anderem das historische Wasserkraftwerk bestaunen, das die Fabrik und teilweise auch den Ort mit Energie versorgte. So erhalten die Exkursionsteilnehmer einen lebendigen Eindruck davon, wie die Kraft des Flüsschens Agger in Strom verwandelt wurde.

(tei.-)
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