Wermelskirchen Die Fassadensanierung stockt wieder

Wermelskirchen · Die Montage der neuen Rathausfassade schreitet nur häppchenweise voran. Die Baufirma hat zurzeit wieder Probleme bei der Produktion der Bauteile. Das Gebäude bleibt eingerüstet - wann die ersten Gerüste verschwinden, ist unklar.

 Blick auf die Rathausfassade - ein Großteil der neuen Fassade ist bereits fertig, doch es fehlen weiter zahlreiche maßgefertigte Fassadenelemente.

Blick auf die Rathausfassade - ein Großteil der neuen Fassade ist bereits fertig, doch es fehlen weiter zahlreiche maßgefertigte Fassadenelemente.

Foto: Jürgen Moll

Die Sanierung der Rathausfassade zieht sich wie ein Kaugummi. Auch wenn die ersten beiden Bauabschnitte - vom Rathaus-Innenhof in Richtung Brückenweg - bereits fast fertiggestellt sind, ist immer noch nicht abzusehen, wann die ersten Baugerüste abgebaut werden können. "Der Zeitplan ist unklar, ich kann aktuell keine Prognose abgeben", sagt Michaela Böllstorf vom Amt für Gebäudemanagement auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Erneuerung der Fassade in diesem Bereich sollte laut bisheriger Planung von Stadtverwaltung und beauftragter Baufirma eigentlich im Juni oder Juli fertig werden. Das ist jetzt allerdings nicht mehr zu halten, denn die Baufirma hat erneut Probleme bei der Produktion der letzten Fassadenelemente, die meist in den Ecken der beiden ersten Bauabschnitte noch montiert werden müssen. Diese Lücken bestehen, weil die von der Firma zunächst produzierten Bauteile dort nicht passten. Laut Aussage der Stadtverwaltung liegen hohe Rohbautoleranzen vor, daher müssen Fassadenelemente sonderangefertigt werden.

Die Architekten hätten sich an älteren Ansichtsplänen der Fassade orientiert, anhand dieser seien die Bauteile geplant und produziert worden. Als die Marmorplatten dann demontiert worden waren, wurde festgestellt, dass der Rohbau von den Maßen her abweicht - daher müssen jetzt viele Bleche noch einmal passgenau nachproduziert werden. Für die fehlenden Bauteile sind die Maße genommen worden, die Werkplanung und Produktion der Fassadenelemente läuft aktuell wieder. "Zurzeit wird an der Fassade auch wieder gearbeitet - es hapert immer noch an den fehlenden Bauteilen für die Ecken", sagt Böllstorf und fügt an: "Wir haben die jüngsten Nachmessungen selbst in die Hand genommen, weil es uns zu lange dauerte."

Im dritten Bauabschnitt (rund um die Veranstaltungssäle) ist die Betonsanierung der Fassade zu 95 Prozent beendet. Die Arbeiten dort ruhen zurzeit, die Baufirma werde voraussichtlich ab August wieder arbeiten. Erst wenn die Betonsanierung dort abgeschlossen ist - beim Rathausbau wurde gepfuscht, die Schäden im Beton traten erst im Zuge der geplanten Fassadensanierung auf - können die neuen Fassadenbauteile montiert werden.

Ablauf und Absprache sind kompliziert, da neben der Stadt Wermelskirchen auch ein Architekturbüro, die Betonsanierungsfirma, der Fassadenbauer sowie Dachdecker und weitere Auftragnehmer beteiligt sind. Die Fassadensanierung im dritten Bauabschnitt sollte ursprünglich im September beendet werden - auch dieser Zeitplan ist wohl nicht mehr zu halten. Michaela Böllstorf hält sich bedeckt. "Wenn die ersten beiden Bauabschnitte fertig sind, können die Gerüste dort sofort weg", sagt sie. "Ich hätte es auch lieber gesehen, wenn die Gerüste bereits jetzt weg wären."

Grundsätzlich habe die Verwaltung einen Bauzeitplan vorgelegt, der aber hinfällig wird. Böllstorf betont: "Wir mahnen ständig an und versuchen, die Arbeiten voranzutreiben."

(ser)
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