Wermelskirchen Dhünntal bewegt Familien bis heute

Wermelskirchen · Besonders die an den Wänden nach Ortschaften sortierten alten Fotos aus dem versunkenen Dhünntal hatten es den ehemaligen Dhünntaler Bewohnern, deren Häuser und Höfe der Großen Dhünn-Talsperre weichen mussten, bei ihrem Wiedersehenstreffen in CVJM-Gemeindehaus in Hülsen angetan.

 Mit sechs Vertretern bzw. Nachfahren kamen die Familien Hollerbach / Vogelsang aus dem ehemaligen Groß-Klev zum Treffen der Dhünntaler (v.l.): Friedhelm Hollerbach, Inge und Helmut Vogelsang, Petra Linde sowie Claudia und Yasmin Kirstein.

Mit sechs Vertretern bzw. Nachfahren kamen die Familien Hollerbach / Vogelsang aus dem ehemaligen Groß-Klev zum Treffen der Dhünntaler (v.l.): Friedhelm Hollerbach, Inge und Helmut Vogelsang, Petra Linde sowie Claudia und Yasmin Kirstein.

Foto: Singer

Da entdeckte der einstige Landwirt Friedhelm Hollerbach seine Kühe auf einer Weide, und seine Tochter Petra Linde sowie seine Nichte Claudia Kirstein rätselten, wer von beiden denn nun als Mädchen im Kleinkindalter auf einem der Fotos zu sehen ist. Die Familie Hollerbach / Vogelsang kam gleich mit sechs Vertretern zum nach 2008 und 2011 inzwischen dritten Treffen der ehemaligen Dhünntaler. Das Sextett bezeugte damit eindrucksvoll, dass dieses Thema nach wie vor die verschiedenen Generationen in den Familien bewegt und interessiert. Insgesamt knapp 180 Besucher, teilweise aus ganz Deutschland - von Eckernförde im Norden bis nach Oberaudorf im südlichen Bayern - waren nach Hülsen gekommen, um Erinnerungen an das Leben im beschaulich-idyllischen Dhünntal aufleben zu lassen.

So kommentierte die 44-jährige Claudia Kirstein, die noch die ersten Tage ihrer Kindheit im Dhünntal verbrachte, eines der ausgestellten Fotos: "Bei so einer Aussicht auf das Bergische Land braucht man keinen Urlaub in den Bergen mehr." Die Familie Hollerbach / Vogelsang hatte ihre Häuser bzw. ihren Hof in Groß-Klev und gehörte zu den letzten Einwohnern, die das Dhünntal erst Mitte der 80er Jahre verlassen musste. Groß-Klev liegt nämlich auf einer Anhöhe, die nicht im Wasser versunken ist, aber zur Schutzzone gehört.

Claudia Kirsteins 17-jährige Tochter Yasmin, Schülerin am Wermelskirchener Gymnasium, half nicht nur bei der Getränke- und Speisen-Ausgabe mit, sondern fand auch Zeit, einen interessierten Blick auf die mit Familiennamen bezeichneten Fotos von Dhünntaler Gebäuden zu werfen: "Hier finden sich viele typische Namen wie Wurth, Selbach oder Müllenmeister - scheinbar stammen alle heutigen Wermelskirchener Familien irgendwie aus dem Dhünntal ab!"

Im Gespräch mit der BM bestätigten die Hollerbach/Vogelsang-Nachfahren Claudia und Yasmin Kirstein sowie Petra Linde: "Diese Ehemaligentreffen sind wie ein Familientreffen - interessant und spannend. Und natürlich wollen wir die Sache unterstützen."

Kein Wunder, gehören doch Friedhelm Hollerbach und Helmut Vogelsang neben Helmut Thomas und Waltraud Kasokat zum federführenden Organisatorenteam der Treffen der ehemaligen Dhünntaler.

(sng)
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