Kommentar Der Ruf der Stadt ist beschädigt

In den Fraktionen von CDU, WNKUWG und Büfo dürften heute die Sektkorken knallen: Sie haben sich mit ihrem Ratsbeschluss, den gegenläufigen Radverkehr auf der Telegrafenstraße zu beenden, endgültig durchgesetzt. Die Schilder werden abgebaut. Die Balkantrassen-Radfahrer müssen sich ihren Weg selbst durch die Innenstadt suchen.

Dafür haben die Autofahrer freie Fahrt – sie dürfen wieder vor den Geschäften parken. Die Telegrafenstraße wird damit definitiv zur Hauptverkehrsachse. Wie vor dem Bau der Dellmannstraße. Das Geld für den Umbau von Brückenweg und Telegrafenstraße ist damit eigentlich rausgeschmissen. Ab dem 28. Mai, wenn die Schilder demontiert werden, haben die Ratsmitglieder die Verantwortung für die Verkehrssicherheit in der Innenstadt. Das ist vielen überhaupt nicht bewusst.

Mit diesem Schritt nimmt die Balkantrassen-Entwicklung eine unerfreuliche Wende. Ein Ende der Debatte ist aber nicht in Sicht. Jetzt geht's vor Gericht. Denn der ADFC wird klagen. Der Ruf als fahrradfeindliche Stadt wird zementiert.

Udo Teifel

(RP)
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