Wermelskirchen Der richtige Schutz vor Einbrechern

Wermelskirchen · Im Kreis ist die die Zahl der Wohnungseinbrüche gesunken. In Wermelskirchen gab es im Jahr 2015 77 Einbrüche, im vorigen Jahr waren es 69. Die Aufklärungsquote für Stadt und Kreis ist allerdings weiterhin gering. Sie liegt mit 13 Prozent unter der für NRW (rund 16 Prozent). Das heißt: Die Einbruchsopfer sehen ihr Hab und Gut selten wieder.

 Wer jetzt in den Urlaub fährt, sollte einige Vorkehrungen treffen, damit keine ungebetenen Gäste angelockt werden. (Archivbild)

Wer jetzt in den Urlaub fährt, sollte einige Vorkehrungen treffen, damit keine ungebetenen Gäste angelockt werden. (Archivbild)

Foto: dpa, mov wst aba

Bevor es in den Urlaub geht, lassen viele Wohnungs- und Hausbesitzer die Rollläden herunter. "Normale Kunststoffrollläden bieten keinen Schutz", stellt Danger klar. Man könne sie einfach hochschieben oder zerschneiden. "Und ständig runtergefahrene Rollläden signalisieren den Tätern, dass niemand zu Hause ist", erklärt er. Dann müssten die Täter nur noch klingeln, um wirklich sicher zu gehen, dass niemand da sei.

Andere Täter testen nur über das Klingeln, ob jemand im Haus ist. Wieder andere versuchen, Informationen über die Nachbarn zu bekommen. Unter einem Vorwand erkundigen sie sich bei ihnen. Fragen beispielsweise, wann sie wieder da sind, weil sie ein Päckchen bei ihnen abgeben wollen. "Wer in den Urlaub fährt, sollte vorher mit seinen Nachbarn sprechen und ihnen sagen, dass sie keine Auskunft geben sollen", rät Danger. Auch Zeitungen sollten Urlauber abbestellen. Denn: "Ein voller Briefkasten weist die Täter daraufhin, dass niemand da ist." Auch Beleuchtung im Haus könne Täter abschrecken.

Ungefähr die Hälfte aller Einbruchsversuche scheitert. "In einem Viertel der Fälle werden die Täter von Nachbarn oder anderen Personen gestört. Bei fast der Hälfte der Fälle scheitern die Einbrecher aber an den Sicherheitseinrichtungen", erklärt Danger.

Die Einbrecher seien meist hochprofessionelle, sehr mobile Banden, aber auch Einzeltäter. "Oft sind es überregionale Täter. So ist es schwierig für uns, die Zusammenhänge zu klären", sagt Danger. Mit ihren Fahrzeugen, die oftmals sehr unauffällig sind, fahren die Banden von ihren Stützpunkten aus auf die Autobahn. Zufällig wählen sie dann eine Abfahrt und schauen nach Wohnsiedlungen um. Dort angekommen, geht es für viele Täter dann zu Fuß weiter.

Die Hälfte der Einbrecher gelangt über die Balkon- oder Terrassentür ins Haus. Ein Drittel über ein Fenster und nur zwölf Prozent über die Haustür. Einige Täter kommen auch über ein gekipptes Fenster ins Haus. "Die Hausratversicherung zahlt dann im Regelfall nichts", betont der Kommissar. 80 Prozent der Täter nutzen einen Schraubendreher, um die Türen und Fenster aufzuhebeln. "Das dauert drei bis fünf Sekunden, dann ist ein Fenster oder die Terrassentür auf", verdeutlicht der Experte. Er empfiehlt, Fenster und Türen mit einem zertifizierten Aufhebelschutz zu versehen und abschließbare Fenstergriffe. "Pro Fensterflügel kostet die Nachrüstung mit einen Aufhebelschutz zwischen 300 und 350 Euro", sagt Danger und fügt an: "Sicherheit ist teuer."

Sind die Täter im Haus, durchsuchen sie alles. Besonders den Kleiderschrank im Schlafzimmer, häufig ein Versteck für Wertsachen. Meistens sind die Täter nur wenige Minuten im Haus oder in der Wohnung. Die Beute: Geld, Schmuck und transportable Elektrogeräte. Fernseher und Stereoanlagen würden heute nicht mehr geklaut werden. "Es ist schwierig, sie abzutransportieren. Das Risiko, entdeckt zu werden, ist zu hoch. Und die Täter bekommen von ihrem Hehler kaum noch Geld dafür", sagt Danger.

Am besten sei es, Geld und Schmuck auf der Bank aufzubewahren oder in einem Tresor mit Zahlencode zu Hause. "Ist der Tresor leichter als eine Tonne, muss er am besten mit einer tragenden Wand verdübelt werden", sagt Danger. Er gibt noch einen Tipp: "Man sollte immer wachsam sein und darauf achten, wer sich in der Wohngegend aufhält."

(eler)
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