Wermelskirchen Der große Hygiene-Check im Freibad

Wermelskirchen · Gestern haben Kontrolleure des Kreisgesundheitsamtes das Bad in Dabringhausen inspiziert.

 Klaus Dahl (r.) und Thomas Neu vom Kreisgesundheitsamt überprüfen die Wasserqualität im großen Schwimmbecken im Freibad.

Klaus Dahl (r.) und Thomas Neu vom Kreisgesundheitsamt überprüfen die Wasserqualität im großen Schwimmbecken im Freibad.

Foto: Jürgen Moll

Einmal im Jahr statten die Hygienekontrolleure des Kreisgesundheitsamtes dem Freibad Dabringhausen einen Besuch ab. Dabei überprüfen sie den Zustand der Anlage, schauen sich die Hygienepläne an und testen die Wasserqualität. Gestern war es wieder soweit: Klaus Dahl und Thomas Neu vom Gesundheitsamt waren da und nahmen Wasserproben.

"Je roter die Probe ist, desto mehr Chlor ist im Wasser drin", erklärt Dahl. Die Probe, die er gerade aus dem großen Schwimmbecken genommen hat, ist rot, aber nicht zu rot. Das Ergebnis ist gut: Der freie Chlorwert liegt bei 1,1 Milligramm pro Liter. "Optimaler Wert wäre 1,0", sagt Dahl. Wenn die Sonne stark auf das Becken scheint, sinkt der Wert. "Die Sonne entzieht dem Wasser Chlor", sagt Neu. Auch der gebundene Chlorwert ist im Normbereich. "Wenn der zu hoch ist, ist das Wasser verschmutzt. Es riecht dann nach Chlor", erklärt Neu. Je wärmer das Wasser ist, desto schneller kann es bakteriell verunreinigt sein. "Wer sich in einen Whirlpool mit fremden Personen setzt, ist selber Schuld", sagt Neu.

Im Freibad kann das Wasser schnell verschmutzt sein: "Viele duschen vorher nicht. Die Wiese, der Sand, Sonnencreme, die enge Lage, Nadeln, Blätter, Insekten. Das kann zur Last werden", sagt Neu. Er erinnert sich an einen Fall in den 1980er-Jahren im Freibad Dabringhausen. "Da war eine Fläche auf dem Wasser komplett schwarz. Es stellte sich heraus, dass das Mückenlarven waren", erzählt Neu. "Ich musste das Bad schließen. Im Labor wurden die Larven untersucht. Sie waren nicht schlimm." Eine Schließung gab es seitdem nicht mehr. Die Werte bei der diesjährigen Prüfung sind fast alle gut.

Der pH-Wert im großen Schwimmbecken ist in Ordnung. Die Ergebnisse des Nichtschwimmerbeckens stellen die Kontrolleure auch zufrieden. Nur beim Babybecken muss nachgebessert werden. "Der pH-Wert liegt bei 3,3. Normal wäre ein Wert zwischen 6,5 und 7,4", sagt Dahl. "Das Wasser ist also zu sauer. Unter Umständen könnte das zu Hautreizungen führen. Deshalb darf dort erst einmal niemand reingehen." Techniker Ralf Magney ahnt, woran es liegen könnte, dass das Wasser zu sauer ist. "Wir haben wahrscheinlich zu viel Schwefelsäure reingemacht, damit das Chlor runtergefahren wird", sagt Magney. Das Wasser im Babybecken stammt aus dem Nichtschwimmerbecken und wird für das Babybecken angepasst. Nun müssen Magney und Schwimmmeisterin Ina Lammers das Wasser ablassen und das Becken neu befüllen.

Schon vor der Eröffnung musste das Freibad die Wasserqualität untersuchen lassen. "Es wird auf Legionellen getestet", sagt Michael Unbehaun, Vorsitzender des Freibad-Fördervereins. "Das macht ein unabhängiges Unternehmen aus Duisburg." Je nach Besucherandrang testet das Labor dann nach dem Start der Saison alle 14 Tage oder einmal im Monat wieder. Zu den Aufgaben der Schwimmmeisterin Lammers gehört es, jeden Tag dreimal die Wasserqualität zu überprüfen und darüber Buch zu führen. Das kontrollieren Dahl und Neu natürlich auch. Ihr Fazit: alles okay.

(eler)
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