Wermelskirchen Den Kontakt zu den Menschen behalten

Wermelskirchen · Wenn er in Berlin debattiert, will Hermann-Josef Tebroke auch an die Menschen und deren Probleme Zuhause denken. Um im Gespräch zu bleiben, lädt der Bundestagsabgeordnete zu Bürgersprechstunden ein - auch in Wermelskirchen.

 Günter Mikoleizig (vorne links) und Jürgen Steeger tragen Hermann-Josef Tebroke ihr Anliegen vor und erhoffen sich vom Bundestagsabgeordneten Unterstützung im Kampf gegen Motorradlärm.

Günter Mikoleizig (vorne links) und Jürgen Steeger tragen Hermann-Josef Tebroke ihr Anliegen vor und erhoffen sich vom Bundestagsabgeordneten Unterstützung im Kampf gegen Motorradlärm.

Foto: Peter Meuter

Es gibt Redebedarf. Als Hermann-Josef Tebroke am Donnerstagnachmittag mit Bürgermeister Rainer Bleek die Treppe im Rathaus hochgeht, warten die Menschen schon auf ihn. Zwei Frauen, die mit einem persönlichen Problem zu dem neuen Bundestagsabgeordneten in die Sprechstunde kommen. Günter Mikoleizig und Jürgen Steeger, die den CDU-Politiker um seine Unterstützung beim Kampf gegen Motorradlärm bitten wollen. Später werden noch mehr Wermelskirchener ins Rathaus kommen, um die erste Sprechstunde wahrzunehmen, die Hermann-Josef Tebroke als Bundespolitiker anbietet. "Wir waren sehr gewöhnt an Herrn Bosbach und haben ihn sehr geschätzt", sagt eine der Damen, als sie nach dem Gespräch das Rathaus verlässt. "Jetzt wollten wir mal den Neuen kennenlernen", ergänzt sie dann und wirkt zufrieden, "er hat uns zugehört und wir haben einen guten Eindruck bekommen."

Inzwischen haben Günter Mikoleizig und Jürgen Steeger in dem Besprechungsraum im Rathaus Platz genommen. "Wir erhoffen uns von diesem Termin, dass wir uns im Landkreis im Protest gegen Motorradlärm noch besser vernetzen", sagt Jürgen Steeger. Hermann-Josef Tebroke habe ein großes Netzwerk und könne vielleicht vermitteln. Und langfristig wünsche man sich Gesetzesänderungen, ergänzt Günter Mikoleizig, damit Lärm auch endlich ein Argument für Geschwindigkeitsbegrenzungen werde. "Politischer Druck kann nicht schaden", sagt Steeger. Den wünscht er sich von dem neuen Bundestagsabgeordneten.

Und Hermann-Josef Tebroke hört zu. "Diese Gespräche sind sehr wertvoll für mich", sagt er. Egal, ob Menschen mit ihren persönlichen Problemen zu ihm kämen, Diskussionsbedarf wegen der politischen Entwicklungen hätten oder die Arbeit ihrer Initiativen und Vereine vorstellen würden: "Sie ermöglichen mir, ein Gespür für die Stimmung im Rheinisch-Bergischen Kreis zu behalten", sagt er.

Bevor Tebroke im vergangenen Jahr vom Kreishaus in den Bundestag wechselte, arbeitete er als Bürgermeister in Lindlar, dann als Landrat im Rheinischen-Bergischen Kreis. "Dabei bin ich so vielen Menschen begegnet, habe Unternehmen besucht und Ämter übernommen, so dass ich in Berlin viele Themen auf unseren Kreis runterbrechen kann", sagt er. Wenn es um die Mütterrente geht, dann denkt er an jenes Gespräch mit der Senioren-Union in Bergisch-Gladbach, bei dem die Frauen ihm erklärten, welche Unterstützung sie sich wirklich wünschen. Und wenn in Berlin über Digitalisierung gesprochen wird, dann denkt er an Grenzen der Infrastruktur im Bergischen Land, die es noch immer gebe. Und wenn die Sprache auf ärztliche Versorgung kommt, dann ruft er sich die Gespräche mit den Ärzten in seiner Heimat in Erinnerung, von denen er viele führte. "Natürlich gibt es bei meiner Arbeit in Berlin eine Gesamtverantwortung", sagt er, "aber gleichzeitig bin und bleibe ich ja direkt gewählt von den Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis", sagt Tebroke. Und auch deswegen sei der Kontakt zu den Bürgern so enorm wichtig.

Der soll auch in Zeiten, in denen es in Berlin stürmisch zugeht, nicht abreißen. "Ich hoffe sehr, dass es bald richtig losgehen kann", sagt der Christdemokrat. Bisher sei wegen der ausstehenden Regierungsbildung vieles verschoben und auf Wiedervorlage gelegt worden.

(resa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort