Rosenmontag in Wermelskirchen Dawerkusen trotzt Väterchen Frost

Wermelskirchen · Elf Festwagen, 22 Fußgruppen und 13 Baggagewagen - der Zoch durchs Dorf lockte wieder viele Menschen zum inzwischen 40. Rosenmontagszug. Die Begeisterung der vielen Kostümierten am Wegesrand war groß.

Karneval Wermelskirchen 2023: Rosenmontagszug in Dabringhausen
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So jeck war der Rosenmontagszug 2023 in Dabringhausen

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Foto: Jürgen Moll

Im Dabringhausener Dorf schunkelten, lachten und tanzten sich gestern beim Rosenmontagszug die Jecken warm: Zugteilnehmer und Besucher trotzten den frostig-kalten Temperaturen mit derartiger Inbrunst, dass zur Halbzeit des dreistündigen Zuges sogar die Sonne aus den Wolkendecke hervorblitzte. 22 Fußgruppen, 13 Bagagewagen sowie elf Festwagen, darunter der Prunkwagen des Dreigestirns am Ende des närrischen Lindwurms, bildeten einen größeren Rosenmontagszug als im Vorjahr.

"Wenn man als Zugteilnehmer vom Höferhof die Altenberger Straße hinunter kommt, stimmt der Anblick fröhlich und glücklich und macht sogar ein wenig stolz. Bis zum Dorfkern werden links und rechts am Straßenrand die Publikumsreihen immer dichter - ein beeindruckens Erlebnis, das man eben nur als Zugteilnehmer hat", freute sich Kurt Genz von der "Dawerkuser Wilderei" über den gelungenen Umzug, der den Höhepunkt der Dawerkuser Session unter dem Motto "Unser Hätz pocht, wenn Dawerkusen kocht'" bildete.

Die Mottowagen beim Rosenmontagszug 2018 in Köln
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Die Wagen beim Kölner Rosenmontagszug 2018

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Foto: dpa, obe

"Kochend heiß" kamen die "Red Hot Schuli Peppers" von der Dhünntal-Grundschule als Pepperonis verkleidet daher. "Schüttel dein Speck, die Löher sind jeck" konstatierten gut gelaunt die Mitglieder von "Noch Löher bei Kölle". Für den einen oder anderen "Hallo-Wach"-Effekt sorgten die Küngelsköpp aus Dabringhausen. Von ihrem Festwagen "feuerten" sie mit Druckluft und entsprechend zischendem Geräusch aus einer Konfettikanone bunte Papierstreifen über die Köpfe der feierfreudigen Schaulustigen.

Im wahrsten Sinne des Wortes ragte der zwei Meter große Nils Blumenschein aus den Publikumsreihen. Mollig-warm eingepackt, war er in ein fast täuschend echtes Bärenkostüm geschlüpft: "Ich bin Mitarbeiter vom Westdeutschen Tourneetheater und durfte mir das Kostüm aus dem Fundus ausleihen", lachte der Remscheider. Passend trug auch die fünfeinhalb Monate alte Tochter Cleo ein Bärenkostüm. Der einjährige Milo war als Biene verkleidet. Seine Eltern Matthias Knieling und Marie mimten die Imker: "Wir wohnen seit drei Jahren in Dabringhausen. Zuvor haben wir zehn Jahre in Köln gelebt und wurden dort mit dem Narrenvirus infiziert."

Als Zuschauer war ebenso Matthias Jörgens dabei: "Die Kälte kriecht einem schon die Beine hoch - aber mit Bewegung lässt es sich aushalten."

Seit 1995 wohnen Sabina und Alexander Grothe an der Altenberger Straße und damit direkt am Zugweg, wo sie mit 30 Personen den Straßenkarneval und die Zugteilnehmer feierten.

"Jedes Jahr kommen Freunde, Familie und Bekannte zu uns. Wir müssen schon gar nicht mehr einladen, alle kommen von selbst und bringen etwas mit", erzählte Alexander Grothe, dessen Haus der Zugweg zwei Mal passiert: "Wenn es nach uns ginge, könnte der Zug auch noch ein drittes Mal hier lang gehen."

(RP)
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