Serie Auf Ins Neue Zuhause Das neue Haus steht in nur einem Tag

Wermelskirchen · Wir begleiten Familie Lehrmann auf dem Weg in ihr Eigenheim. Der Aufbau des Hauses war schnell erledigt. Nun wird der Boden inklusive Fußbodenheizung verlegt. Bis zum geplanten Bezugstermin Ende September folgen nun die Putzarbeiten und der Innenausbau. Ein Ortstermin.

 Familie Lehrmann vor dem aufgebauten Haus. Die Dachbauelemente werden mit einem schweren Kran montiert.

Familie Lehrmann vor dem aufgebauten Haus. Die Dachbauelemente werden mit einem schweren Kran montiert.

Foto: P. Meuter

Moderne Technik, genau abgestimmte Abläufe und straffe Organisation mit Erfahrung machen es möglich: In den frühen Morgenstunden stand die Wermelskirchener Familie Lehrmann noch auf der aus Beton gegossenen Bodenplatte auf ihrem Grundstück im Neubaugebiet "Schwaner Knapp", abends standen sie im fertigen Rohbau ihres eigenen Hauses. Fast auf den Tag ist es jetzt ein Jahr her, dass das Eheleute Katrin und Marcel Lehrmann den Bauantrag stellten, seit November 2016 begleitet unsere Redaktion das Paar mit den beiden Töchtern auf dem Weg ins eigene Haus.

Nachdem die Außen- sowie Innenwände (teilweise mit einem Gewicht von zweieinhalb Tonnen pro Stück) aufgestellt und die Heiztherme schon in das Erdgeschoss platziert wurden, schwebten am späten Nachmittag die Module des Satteldachs am Kran hängend über den Köpfen von Familie Lehrmann hinweg auf das etwa 140 Quadratmeter große Einfamilienhaus. "Das Haus wird um die Heizung herum gebaut", konnte sich Katrin Lehrmann ein erstauntes Lachen nicht Verkneifen. Gemeinsam mit einer Freundin besprach sie schon mal das, was Frauen interessiert: Wohin stellen wir welche Möbel, an welche Wand wird der Fernseher platziert. Das Handy ihres Gatten Marcel Lehrmann hatte derweil seinen Dienst als Fotokamera aufgegeben: "Der Akku ist fast leer. Ich habe den ganzen Tag über so viele Fotos gemacht, der Speicher ist inzwischen randvoll."

Der Zeitplan für den geplanten Einzugstermin Ende September sieht gut aus: Im Haus muss nun zuerst der Boden inklusive Fußbodenheizung verlegt werden. "Nach der Aufstellung des Hauses dauert es maximal zwölf Wochen. Dabei nimmt die Trocknung des Estrichs die meiste Zeit ein", erläutert Guido Freyermuth von der Firma "Fingerhaus". Das Verputzen der Wände gehört ebenfalls zu den anstehenden Aufgaben. Der Elektriker hat es schließlich vergleichsweise leicht, denn alle Anschlüsse wie Steckdosen sind vorgeplant, entsprechende Kabelschächte bereits in die Wände eingelassen. Ob die junge Familie, wie geplant die abschließenden Malerarbeiten wie geplant selbst erledigt, steht im Moment nicht fest, denkt Marcel Lehrmann laut nach: "Das ist eine Menge Arbeit. Vielleicht lassen wir das machen." Der Hintergrund: Die Zeit des 30-Jährigen ist begrenzt, schließlich arbeitet er tagtäglich als Schleifer.

Seine 33-jährige Ehefrau Katrin freut sich genauso wie die beiden Töchter Finja (drei Jahre) und Joelina (17 Monate) auf den Einzug ins neue Haus - dann nämlich haben Mama, Papa und die Geschwister richtig Platz zum Toben. Ihre Eigentumswohnung in Wolfhagen haben Katrin und Marcel Lehrmann verkauft, da sie mit nur einem Kinderzimmer und kleineren Räumen zu beengt ist. Da macht die offene Wohnküche im Erdgeschoss des neuen Hauses schon deutlich mehr her.

Nicht zuletzt der Niedrig-Energie-Niveau des Hauses ist für die Familie Lehrmann ein "schlagendes" Argument. "Diese vorgefertigten Häuser mit Holzständerwerk sind auf eine Haltbarkeit von 370 Jahren ausgelegt", beschreibt Guido Freyermuth, der den Begriff "Fertighaus" für veraltet hält, weil er einen Standard von vor über 30 Jahren beschreibe. Für Katrin Lehrmann ist klar: "Mein Mann und ich wollen in dem Haus alt werden und es danach an unsere Kinder vererben."

Die Fertigbauweise ermöglichte es, dass das Lehrmann-Haus vom Herstellerstandort in Nord-Hessen mit drei Sattelschleppern zum "Schwaner Knapp" transportiert wurde, wo es vier Arbeiter sowie ein Kranführer aufstellten und montierten. Am Ende des Arbeitstags verteilte das Team die Pfannen auf dem Dach. Gemeinsam mit Katrin Lehrmanns Eltern sowie Freunden stieß die Familie mit einem Gläschen "Hugo" auf das Richtfest und auf einen Tag, den man im Normalfall nur einmal im Leben erlebt, an. Über den spritzigen Schluck nebst Snacks und Knabbereien freute sich ebenso Onkel Christoph Lehrmann, der als kleines Geschenk eine Fußmatte mit der Aufschrift "Welcome" mitbrachte. Wo diese Matte ihren Platz finden wird, wird sich spätestens Ende September zeigen.

(sng)
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