Wermelskirchen Cocobit bringt eigenes Online-Spiel heraus

Wermelskirchen · Die Wermelskirchener Spieleentwickler von "Cocobit Code & Colors" haben mit "SpaceFellows" ein Charakter-Simulations-Spiel für Sechs- bis Achtjährige entwickelt, das online kostenlos gespielt werden kann.

 Das Entwicklerteam (v.l.): Martin Messe, Melanie Klatt und Guido Odendahl.

Das Entwicklerteam (v.l.): Martin Messe, Melanie Klatt und Guido Odendahl.

Foto: Schütz

Mit beinahe 350.000 Besuchern dokumentierte die Computerspiele-Messe "Gamescom" in Köln unlängst, wie stark das Interesse des Publikums an den Entwicklungen in dieser hart umkämpften Branche ist. Als Fachbesucher wieder mit dabei waren die Macher der Wermelskirchener Spieleentwickler von "Cocobit Code & Colors". Und das nicht ohne einen triftigen Grund, denn das siebenköpfige Team um "Cocobit"-Chef Guido Odendahl hat mit "SpaceFellows" ein Online-Game am Start, das sich am Markt durchsetzen soll. Das "Free2Play"-Spiel (kostenlos zu spielen), das sich laut Empfehlung für Gamer ab sechs bis acht Jahren eignet, ist bereits im Internet spielbar und tritt jetzt mit dem Verlassen der sogenannten Beta-Ebene in die Phase der endgültigen Etablierung. Für die Wermelskirchener Firma ist der Erfolg des Charakter-Simulations-Spiels in Science-Fiction-Umgebung eine "relevante und existenzielle Frage", wie Guido Odendahl im BM-Gespräch unterstreicht.

 In dem Online-Spiel "SpaceFellows" können Spieler verschiedene Planeten erkunden und dort die Evolution antreiben, indem sie diese mit Robotern und Außerirdischen, den sogenannten Infiions, bevölkern.

In dem Online-Spiel "SpaceFellows" können Spieler verschiedene Planeten erkunden und dort die Evolution antreiben, indem sie diese mit Robotern und Außerirdischen, den sogenannten Infiions, bevölkern.

Foto: Cocobit Code & Colors

"Wir sind hartnäckig in der Entwicklung. 'SpaceFellows' ist unser erstes, eigenes Projekt, das jetzt die Beta-Ebene verlässt. Es ist zurzeit also sehr spannend für uns. Bislang haben wir auf das Spiel sowohl von Gamern als auch von Fachkollegen sehr gute Resonanz erhalten - das beflügelt uns", sagt Odendahl voller Optimismus. Der "Cocobit"-Chef ist sich mit seiner Sprecherin Melanie Klatt einig darüber, dass die Gamescome" ein wichtiges "Spielfeld" für die Branche sei: "Auf der Messe ist die Zielgruppe vertreten. Außerdem läuft die gesamte Kommunikation innerhalb der Branche ansonsten fast nur elektronisch - die Messe bietet die Gelegenheit, mal persönlich miteinander zu sprechen."

Wer die Firma "Cocobit" an der Wolfhagener Straße besucht, rechnet bei einem Spieleentwickler möglicherweise mit einem futuristisch-modernen Gebäude. Dem ist nicht so: Die "Cocobit"-Büros befinden sich im Erdgeschoss eines mit bergischem Schiefer versehenen Hauses. Oben drüber wohnt der 46-jährige Firmengründer, der seit 2013 in Wermelskirchen lebt, aus Odenthal stammt und ursprünglich gelernter Elektriker ist. Für Odendahl ist klar: "In Berlin, Hamburg oder München sitzen die großen Firmen mit 200 bis 300 Mitarbeitern - das sind die Hotspots der Branche. Aber selbst das ändert sich. Und ich finde es im ländlichen Raum viel schöner, weil man sich hier besser konzentrieren kann."

In Zeiten der Amiga- oder Commodore-C-64-Rechner entwickelte Odendahl im Alter von 15 Jahren mit einem Schneider-Computer sein erstes "Jump-And-Run"-Spiel (Spring- und Laufspiel). Ein Jahr später programmierte er einen Zeicheneditor, den er damals für "stolze" 720 Deutsche Mark an den Mann brachte. Mit 3-D-Vector- und Grafik-Programmierungen für externe Entwickler und namhafte Kunden - unter anderem Vodafone oder Telekom - erreichte Odendahl berufliche Professionalisierung, die sich stets weiter entwickelt. "Die Grafiken werden immer aufwendiger. Der Spielmarkt und der Geschäftsbereich werden sich identisch mit dem technischen Fortschritt entwickeln", sagt Odendahl. "Die Hardware kann viel und immer mehr, darin sehen Softwarehersteller und Spieleentwickler stets neue Möglichkeiten und nutzen diese." Auch mobile Endgeräte würden immer wichtiger, die Inhalte des Büro-PCs ließen sich in der Jackentasche transportieren, ergänzt Odendahl. "Im Spielesektor ist 'Pokemon Go' mit der Verbindung von virtueller und realer Welt ein gutes Beispiel!", verdeutlicht er das Gedeihen der Datennutzung. Computerspiele, die sich im Internet ohne zusätzliches Installieren von Software spielen lassen, sogenannte Browsergames, seien seit etwa zwölf Jahren wirklich interessant, weil seither die Internetgeschwindigkeiten und technischen Möglichkeiten ein attraktives Bild sicherstellten.

(sng)
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