Wermelskirchen CDU/SPD wollen zwei Sportplätze bauen

Wermelskirchen · Die Kunstrasen-Diskussion nimmt mächtig Fahrt auf. Der interfraktioneller Antrag überrascht auch Stadtverwaltung/Eine Finanzierung ist nur für Höferhof sicher/Bis 2018 sollen zwei Plätze entstehen.

Die beiden größten Fraktionen im Stadtrat, CDU und SPD, haben gestern Abend Nägel mit Köpfen gemacht: In einem interfraktionellen Antrag fordern sie, bis 2018 je einen Kunstrasenplatz in Höferhof und im Eifgen zu bauen. Das bringt jetzt die Stadtverwaltung in Zugzwang. Denn laut Bürgermeister Rainer Bleek ist nur die Finanzierung eines Platzes, nämlich in Höferhof, gesichert. "Dieser Platz wäre zu finanzieren", sagte er im Sportausschuss. "Eifgen ist nicht zu finanzieren."

Sportstättenplaner Herbert Vennegeerts hatte den Politikern und vielen Zuschauern aus Dabringhausen und Pohlhausen die erste Entwurfsphase für beide Anlagen vorgestellt. Der Eifgenplatz müsste dringend saniert werden - die Wasserdurchlässigkeit sei nicht mehr gegeben, die Fläche entspreche nicht mehr der Form, inzwischen lägen 16 Millimeter dicke Lavasteinchen auf dem Platz. Das sei gefährlich. "Die Steine müssen abgesammelt werden", empfahl er. Die Sanierungskosten bezifferte er mit 65.000 Euro für eine neue Deckschicht, die Kosten für einen Umbau zum Kunstrasenplatz auf 600.000 Euro. Höferhof kostet, weil der Unterbau fehlt, etwa 676.000 Euro - plus 65.000 Euro für eine neue Flutlichtanlage.

Der Ausschuss hatte dann aber nicht über den Beschlussvorschlag der Stadt zu entscheiden (Kunstrasen 2017 in Höferhof, Verzicht auf Eifgen, um die Fläche für ein neues Hallenbad zu sichern) - Bürgerforum und CDU/SPD legten zwei neue Anträge vor. Büfo schlug vor, in 2017 den Rasen in Höferhof in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Der DTV soll sich mit 100.000 Euro beteiligen, in den Folgejahren mit jährlich 20.000 Euro. Der zweite Kunstrasenplatz soll nach dem Bau eines neuen Hallenbades entstehen. CDU/SPD wollen zwei Plätze bauen - Höferhof bis spätestens 2017, Eifgen bis spätestens 2018. Zur Finanzierung sollen auch Mittel aus dem Investitionsförderpaket des Kreises genutzt werden.

Mike Galow (Linke) erhob als erster den mahnenden Finger, nachdem Norbert Galonska (SPD) den Antrag verlesen hatte: "Wie finanzieren wir das?", war die richtige Frage. Zumal wenig später der Bürgermeister deutliche Worte sprach. Martin Burghoff (CDU) sah den eigenen Antrag schon als ambitioniert an - "wir können eine Finanzierung aber schaffen", sagte er zuversichtlich. Martin Bosbach (CDU) meinte, ein positiver Beschluss wäre ein wichtiges Signal für den Sport in Wermelskirchen. "Wenn es zum Schwur kommt, müssen auch die Politiker in den anderen Gremien erklären, wie ernst sie die Arbeit im Sportausschuss nehmen."

Kevin Felten (FDP) unterstützte den Antrag des Bürgerforums. Forderte aber eine ganz andere Zeitschiene: Nämlich den Bau nicht vor Ende des Haushaltssicherungskonzeptes 2022. Das brachte vor allem Walter Thiel (WNKUWG) auf die Palme. "Wenn jetzt nicht gebaut wird, wird nie gebaut." Und wenn der Eifgenplatz fürs Hallenbad reserviert werde, sei man diese Sportfläche ebenfalls los.

CDU/SPD, Stadtsportverband, WNKUWG empfahlen dem Rat den Bau von zwei Sportplätzen, FDP, Grüne, Linke und Büfo stimmten dagegen.

(RP)
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