Wermelskirchen Brückensanierung Hünger frühestens im Herbst 2018

Wermelskirchen · Der Baustart, geplant fürs kommende Frühjahr, verschiebt sich noch einmal um ein weiteres halbes Jahr.

Das Prinzip ist sicher sinnvoll: Zeit nehmen in der Vorbereitung, um damit Geld zu sparen. Dies ist derzeit für die Sanierung der A1-Brücke in Hünger der Fall. Denn eigentlich sollte schon die Ausschreibung abgeschlossen sein, weil im Frühjahr gebaut werden sollte. Mit entsprechenden Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Denn die Brücke ist nicht nur ein Nadelöhr. Ein Investor hatte ja schließlich seit 2014 neben der Shell-Tankstelle einen Fast-Food-Imbiss geplant, verbunden mit dem Bau eines Kreisverkehrs. Doch die Planer haben jetzt ein ganz neues Zeitfenster. Baustart frühestens im dritten Quartal 2018.

Es muss an dieser Autobahnbrücke viel getan werden: eine neue Fahrbahn, neue Bürgersteige und Sicherheitsbords und ein neues Entwässerungssystem. Im Laufe der Vorbereitungen stellte sich dann sogar heraus, dass die Flügelwände der Brücke auch sanierungsbedürftig sind. Während die Sanierung der Fahrbahn den Verkehr auf der Autobahn selbst nicht belastet, hat aber die Arbeit an den Flügelwänden schon Auswirkungen. Denn auf der Autobahn 1 müssten Fahrstreifen für die Sicherung der Gerüste gesperrt werden.

Deshalb ist auch der Bodengutachter länger damit beschäftigt, hier exakte Aussagen zu treffen, so Gerd Funke, Projektleiter Brückenbau bei Straßen.NRW in Gummersbach. "Es ist im Moment alles unklar. Wir können keine exakten Aussagen treffen ohne dieses Gutachten", sagte Funke auf Anfrage dieser Zeitung. Deshalb werde auch ein externes Ingenieurbüro mit der Ausschreibung beauftragt.

"Es gibt Tragwerk-Defizite in der Brücke", sagte Funke. Das Bauwerk sei schon in einem guten Zustand, aber die Ziellast - also die Belastung auf der Brücke durch den Verkehr - sei mittlerweile erreicht. Durch den neuen EU-Code sei die Verkehrsbelastung erhöht worden. Das wirke sich auf dieses nicht mehr ganz so junge Bauwerk aus. Deshalb müsse die Flügelwand, also die Aussteifung der Widerlager, verstärkt werden. Dafür müsse aber geklärt werden, wie der Zustand des Bodens ist. "Der Gutachter hat die Bohrungen vorgenommen. Wir warten jetzt auf seinen Bericht."

Funke betonte, dass man der Sache genau auf den Grund gehen müsse. Das Projekt sei mit einer Million Euro an Kosten veranschlagt. "Der Entwurf für das Projekt ist fertig. doch die Verankerung der Flügelwände hat natürlich Auswirkungen auf die weiteren Pläne - also besonders auf den Verkehr." Das reicht von einer Teilsperrung auch der Landstraße bis hin zur (teilweisen) Vollsperrung. Dies ist zwar nicht auf der Autobahn zu erwarten, aber auch dort würde eine Baustelle für weitere Einschränkungen sorgen.

(RP)
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