Wermelskirchen Bewohner ziehen in den Wiedenhof ein

Wermelskirchen · Mit dem Quartier "Der neue Wiedenhof" bietet die Diakonie Senioren Lebensqualität und Selbstständigkeit in Stadtnähe. Zwei Wohngemeinschaften sind für Menschen mit Demenz. Am Samstag war Tag der offenen Tür.

 Der neue Wiedenhof wurde hinter den Eifgenhäusern der Altenzentrum gGmbH auf dem ehemaligen Freigelände des Kindergartens Berliner Straße errichtet wird.

Der neue Wiedenhof wurde hinter den Eifgenhäusern der Altenzentrum gGmbH auf dem ehemaligen Freigelände des Kindergartens Berliner Straße errichtet wird.

Foto: Jürgen Moll

"Altern ist nichts für Feiglinge" - mit diesem Spruch mag sich so mancher ältere Mensch jeden Morgen Mut einflößen. Schlimm, wenn er es ganz alleine tun muss. Wissen wir doch alle: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das können Senioren ab sofort besonders gut im "Neuen Wiedenhof" erfahren. Am Samstag feierte dieses Bau- und Wohn-Projekt an der Berliner Straße/Ecke Dhünner Straße seinen Tag der offenen Tür.

Das Interesse für das Projekt war groß. Bonnie Schreiner, Fachbereichsleitung der Diakonie, führte zusammen mit Mitarbeitern Gruppen von Interessierten durch das Gebäude. Es beherbergt insgesamt zehn barrierefreie Wohnungen für Menschen, die Interesse an diesem stadtnahen Angebot mit Quartiergedanken und familiärer Betreuung haben, wenn gewünscht - davon zwei Penthouse-Wohnungen sowie zwei Wohnungen ("Max" und "Lotte") für Wohngemeinschaften (WG) mit zwölf Einzelappartements und jeweils einem geräumigen zentralen Gemeinschaftsraum mit angrenzender Küche und einer großzügigen überdachten Terrasse.

Die WGs sind gedacht für Menschen mit Demenz und damit mit individuellem Pflege-, Betreuungs- und Unterstützungsbedarf. Jedes Appartement einer WG umfasst 22 Quadratmeter inklusive des geräumigen Bades. Die Wohnungen sind ausgelegt für ein oder zwei Personen und sind 62 bis 80 Quadratmeter groß; die Penthouse-Wohnungen mit ihren 135 Quadratmetern machen einen luxuriösen Eindruck.

"Die Wohngemeinschaften agieren nach dem Vorbild der bekannten studentischen Wohngemeinschaften", sagte Schreiner. Das Besondere: In diesen Wohngemeinschaften sind immer Mitarbeitende der Diakoniestation anwesend. Sie gewährleisten rund um die Uhr die notwendige Hilfe und Unterstützung. Das alleine gebe bereits den Bewohnern und ihren Angehörigen ein gutes Gefühl an Sicherheit. Die Pflegeexpertin ist sich sicher: Es dauert nicht lange, bis sich alle WG-Bewohner duzen, viel Zeit gemeinsam verbringen und so lebendige Beziehungen heranreifen. Für Menschen mit besonderem Bewegungsdrang gibt es einen grün ("das beruhigt") gekennzeichneten "Rundgang" im wahren Sinn des Wortes.

Im Untergeschoss ist das "Café Wiedenhof" eingerichtet. Es verfügt über eine schmucke Kaffee-Küche und dient der Kommunikation. Und zwar nicht nur für alle Bewohner des Hauses, sondern für die gesamte Nachbarschaft. So wunderte es nicht, dass bereits eine Seniorin aus dem Haus nebenan interessiert im Café Wiedenhof bei einer leckeren Waffel saß, "um sich alles anzugucken". Ihren Namen wollte sie allerdings nicht verraten.

Praktikantin Eva Wobedo (18) teilte leckeres Eis aus und freut sich darauf, ab nächsten Monat ihre Arbeit in der WG "Max" aufzunehmen. Sie hofft, hier eine Ausbildung zur Pflegerin zu bekommen. Der "Neue Wiedenhof" sei eine ideale Wohnstätte für Ältere, ist ihre Meinung.

Ab heute, 1. Juni, ziehen die ersten Bewohner ein. Die Mietverträge schließen sie mit dem privaten Vermieter ab, die Diakonie übernimmt die Betreuung.

(bege)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort