Wermelskirchen Beirat beklagt fehlende Hilfe der Stadt

Wermelskirchen · Im Beirat für Menschen mit Behinderung gibt es personelle Veränderungen: Brigitte Hallenberg von der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe wurde in der jüngsten Sitzung einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Sie löst Christian Ay ab.

 Brigitte Hallenberg ist neue Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderung.

Brigitte Hallenberg ist neue Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderung.

Foto: Dörner (Archiv)

Andreas Willinghöfer vom Diakonischen Werk des Evangelischen Kirchenkreises Lennep ist ihr Stellvertreter. Ay, der ein Problem damit gehabt hätte, die Arbeit des Vorsitzenden zusätzlich zu seiner SPD-Ratsmitgliedschaft auszuüben (er rückt für Rainer Bleek nach), hatte die Wahl veranlasst. "Ich möchte verhindern, dass der Beirat ein verlängerter Arm für die Partei wird", begründete Ay.

Im Fokus der Sitzung stand eine Prioritätenliste für die Stadtverwaltung, die beschreibt, was sich der Beirat zum Thema Inklusion in Wermelskirchen wünscht. Sie traf bei den Beiratsmitgliedern auf unterschiedliche Meinungen. Willinghöfer kritisierte, dass bei der Umsetzung von Inklusion die Unterstützung von Verwaltung und Politik fehle. Er möchte das Gespräch mit Bürgermeister Rainer Bleek suchen. Auch Jürgen Löhmer (Lebenshilfe) meinte, dass der Beirat seine Ziele ohne eine bessere Zusammenarbeit mit der Verwaltung nicht realisieren könne. "Der Beirat hat bisher niemanden, der unsere Belange im Rat vertritt. Es ist unser Fehler, dass wir das nicht hinbekommen haben. Wir bewegen uns auf der Stelle", kritisierte Löhmer. Der Einwurf einiger Beiratsmitglieder, die Flüchtlingsaufgabe fordere von städtischer Seite alle Kapazitäten und es bleibe keine Zeit, sich um das Thema Inklusion zu kümmern, ließ Willinghöfer nicht gelten. Er machte darauf aufmerksam, dass Inklusion nicht nur für behinderte Menschen gedacht sei, sondern beispielsweise auch für Flüchtlinge, die in die Gesellschaft integriert werden müssten. Die Mitglieder möchten sich nun für eine zweite Sozialkonferenz zur Inklusion einsetzen. Bei einer ähnlichen Veranstaltung im Februar 2014 tauschten sich Inklusionsbeauftragte und Bürger schon einmal aus.

Ebenfalls diskutiert wurde über die Nutzung des Hallenbads durch Menschen mit einer schweren Behinderung. Christian Ay wird die Installation eines neuen Sitzlifts bei der Stadt beantragen. Zwar gebe es einen solchen Lift bereits - "er funktioniert aber nicht", meinte Erhard Mayland (MS-Kontaktkreis).

(rbrt)
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