Wermelskirchen Bald nur noch vier Pfarrstellen?

Wermelskirchen · Es ist jetzt bald ein Jahr her, da verabschiedete die evangelische Gemeinde des Bezirks Tente ihren Pfarrer Heiko Poersch und seine Familie mit vielen Wünschen, aber auch Tränen. Eigentlich sollte schon längst ein neuer Seelsorger den Bezirk übernommen haben. Doch es will einfach nicht klappen.

 Pfarrer Ulrich Seng wird 2019 pensioniert.

Pfarrer Ulrich Seng wird 2019 pensioniert.

Foto: Hertgen Nico

In Tente läuft inzwischen das dritte Bewerbungsverfahren; beim ersten passten die Bewerber nicht, beim zweiten sagte der ausgewählte Bewerber dann doch ab. Seng: "Wir hoffen, dass wir dieses Wiederbesetzungsverfahren abschließen können." Bis zum 2. Juli will man die Dinge "hoffentlich geklärt" haben. Dann sind die Tenter zur Bezirksgemeindeversammlung eingeladen. Beginn ist an diesem Sonntag um 16.30 Uhr.

 Pfarrer Hartmut Demski geht 2022 in Pension.

Pfarrer Hartmut Demski geht 2022 in Pension.

Foto: Kirchenkreis Lennep

Pfarrerin Almuth Conrad hatte die erste pastorale Vertretung nach dem Abschied von Pfarrer Heiko Poersch übernommen; seit sie nun den Vorsitz des Presbyterium hat, nimmt Pfarrer Manfred Jetter diese Aufgaben wahr. Unterstützt von Diakonin Fischer, die den kompletten Konfirmandenunterricht übernommen hat und auch in den Gottesdiensten hilft. "Es ist eine Durststrecke", erklärt Seng. "Die Presbyter übernehmen viele Arbeiten. Das ist anstrengend." Zeigt aber auch, wie eng die Gemeinde zusammenhält.

Welche Lösung für Tente ansteht, ist noch völlig offen. Seng erklärte deutlich, dass die Stelle erhalten bleibt. Aber inzwischen hat die Kirchengemeinde eine Strukturkommission eingerichtet. Sie soll die Arbeit in den Pfarrstellen und den Arbeitseinsatz neu überdenken. Und zwar nicht nur vor dem Hintergrund der Neubesetzung der Tenter Pfarrstelle, die als eine 100-Prozent-Stelle ausgeschrieben ist. Zwei Pfarrer gehen nämlich in absehbarer Zeit in den Ruhestand: Pfarrer Ulrich Seng 2019, Pfarrer Hartmut Demski 2022.

Die Pfarrstellenplanung ist somit auch ein Thema der Sommersynode des Kirchenkreises Lennep am 9. Juni in Dahlerau. Wermelskirchen hat derzeit 4,5 Stellen - die Planung für 2020 sieht nur noch vier Stellen vor. Diese mittelfristige Änderung wird ein Thema sein, über das die Strukturkommission der Gemeinde berät.

Im nächsten Jahrzehnt stehen auch Wechsel in Dabringhausen und Dhünn an. Das Pfarrer-Eheppaar Elke und Rüdiger Mielke geht 2022 in Pension, Reinald Rüsing in Dhünn im Jahr 2023. Diese Planstellen sollen, so geht aus einer Unterlage für die Kreissynode hervor, so erhalten bleiben. Jeweils eine Stelle, refinanziert zur Hälfte mit dem Schulanteil.

In Dabringhausen sind aktuell 2355 Gemeindeglieder gemeldet, in Dhünn 1438. Hilgen-Neuenhaus ist übrigens nach Tannenhof, Remlingrade und Bergisch Born die viertkleinste Gemeinde mit 1020 Mitgliedern.

Insgesamt zählt der Kirchenkreis Lennep mit seinen 18 Gemeinden 65.166 Mitglieder. Wermelskirchen ist mit 9778 Gemeindegliedern die größte.

(RP)
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