Wermelskirchen Awo-Kita steht vor ungewisser Zukunft

Wermelskirchen · Gehaltssteigerungen für Erzieher kommen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) teuer zu stehen. Jetzt ist die Rückgabe von Kitas und OGS im Gespräch. Für die Kita an der Jörgensgasse sieht es nicht gut aus. Heute gibt's ein Gespräch im Rathaus.

 Wie geht es weiter mit der Awo-Kindertagesstätte an der Jörgensgasse? Wird die Awo die Trägerschaft aufgeben? Ein Gespräch dazu findet heute bei Bürgermeister Rainer Bleek im Rathaus statt - das Ergebnis ist offen.

Wie geht es weiter mit der Awo-Kindertagesstätte an der Jörgensgasse? Wird die Awo die Trägerschaft aufgeben? Ein Gespräch dazu findet heute bei Bürgermeister Rainer Bleek im Rathaus statt - das Ergebnis ist offen.

Foto: Teifel

Wie geht es weiter mit der Awo-Kindertagesstätte an der Jörgensgasse? Diese Frage lässt sich zurzeit nicht beantworten, die Zukunft ist ungewiss. Der Grund: Die Arbeiterwohlfahrt muss im Rheinisch-Bergischen sowie Oberbergischen Kreis einen Teil ihrer Kindertagesstätten und/oder Offenen Ganztagsschulen abstoßen. Welche Standorte konkret wackeln, will sie noch nicht sagen. Für die Kita an der Jörgensgasse sieht es aber nicht gut aus, teilt deren Leiterin Christina Behr auf Anfrage unserer Redaktion mit. Sie war am Freitag bei einem Gespräch mit der Awo-Geschäftsführung in Engelskirchen. "Dort hieß es, dass es für Wermelskirchen schlecht aussieht. Man hat uns keine große Hoffnung gemacht", sagt die 51-Jährige, die seit fast 30 Jahren in der Awo-Kita tätig ist.

"Wenn man dann die Nachricht erhält, dass es womöglich nicht weitergeht, ist das krass. Das hat uns wie ein Schlag getroffen", sagt Behr. Bislang habe sie aber keine näheren Einzelheiten zur Zukunft des Kindergartens erfahren. Am heutigen Dienstag gibt es ein Treffen im Rathaus mit Vertretern der Awo, des Jugendamtes und Bürgermeister Rainer Bleek. "Dann wissen wir hoffentlich mehr", sagt die Kita-Leiterin. Awo-Geschäftsführerin Martina Gilles und die Kreis- und Bezirksvorsitzende Beate Ruland bestätigen, dass im Laufe dieser Woche Gespräche mit den verschiedenen städtischen Jugendämtern geführt werden sollen.

Hintergrund der geplanten Rückgaben einiger Awo-Einrichtungen sind die jüngsten Tarifabschlüsse im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Die Awo Rhein-Oberberg entlohnt ihre Angestellten in Kitas und Offenen Ganztagsschulen - anders als alle anderen großen nicht-kommunalen Träger - nach dem kommunalen Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD). Im medienwirksamen Arbeitskampf hatte die Gewerkschaft Verdi im September für die Erzieher deutliche Gehaltssteigerungen erstritten. Prinzipiell werden die von der Awo begrüßt, nur: "Unseren Verband bringt das als Träger von 52 Kitas in äußerste finanzielle Bedrängnis", stellt Beate Ruland klar.

In der Awo-Kita in Wermelskirchen sind aktuell elf Erzieherinnen beschäftigt, hinzukommen eine Köchin und eine Reinigungskraft. Einige haben Festverträge, von anderen könnte sich die Awo trennen, sagt Christina Behr. "Unsere Hoffnung ist natürlich, dass unser Team zusammenbleiben kann." Die 51-Jährige kann über ihren Arbeitgeber nichts Schlechtes sagen. "Die Awo ist ein guter Träger - sonst wäre ich nicht schon 30 Jahre dabei."

In Wermelskirchen ist die Awo zudem Träger für fünf Offene Ganztagsschulen (OGS): Dabringhausen, Dhünn, Pestalozzi, Tente und Waldschule. Ob die Pläne vorsehen, auch diese Einrichtungen abzustoßen, war gestern noch nicht klar.

(RP)
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