Wermelskirchen Ausbildungsbasar bietet viel Orientierung

Wermelskirchen · Mehr als 70 Aussteller informierten gestern fast 1500 Schüler aus vier Städten über ihre Ausbildungsangebote.

 Soledad (v.l.) und Melissa informieren sich bei Marlene Mors, Jassin Khammous und Ninja vom Stein über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Firma Tente-Rollen.

Soledad (v.l.) und Melissa informieren sich bei Marlene Mors, Jassin Khammous und Ninja vom Stein über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Firma Tente-Rollen.

Foto: Michael Schütz

Bei der 20. Auflage des Ausbildungsbasars am Berufskolleg Bergisch Land wurde einmal mehr deutlich, welche Vielfalt beruflicher Ausbildung die heimische Region bietet - von Dienstleistung über Gewerbe, Handwerk und Industrie bis hin zu Behörden wie Polizei oder Finanzamt waren viele Facetten der Wirtschaft vertreten. Mehr als 70 Aussteller informierten gestern in den Räumen des Berufskollegs in Wermelskirchen und der Kattwinkelschen Fabrik 1500 Schüler aus Wermelskirchen, Radevormwald, Hückeswagen und Wipperfürth. Dabei wurden deutlich: Gut qualifizierte Auszubildende sind gefragter denn je, die Unternehmen suchen Nachwuchs.

"Der demografische Wandel schlägt langsam aber sicher durch", sagte Dorothea Schmidtseifer, Koordinatorin des Ausbildungsbasars. Die Zeiten, wo 20 Interessenten auf einen Ausbildungsplatz kämen, seien vorbei. Andererseits seien die Eigenschaften, die die Kombination aus Ausbilder und Auszubildendem passend machten, immer wichtiger und entscheidender. "Natürlich gibt es nach wie vor noch Schüler, die lange nach einem Ausbildungsplatz suchen. Mangelnde Qualifikation und Orientierung sind dafür genauso Gründe wie zu anspruchsvolle Wünsche", sagte Schmidtseifer.

Der Basar biete den Jugendlichen eine wesentliche Orientierung über das Angebot in der Region. "Die Acht-und Neuntklässler finden hier eine grobe Orientierung, Zehntklässler können sich sehr konkret informieren. Das geht sogar so weit, dass am Nachmittag, wenn es auf dem Basar ruhiger ist, die Schüler mit ihren Eltern kommen und persönlich bei Firmen ihre Bewerbungsmappe abgeben. Und für Betriebe ist der Basar sehr wichtig, um Nachwuchs zu finden", sagte sie. Das bestätigte Nicole Nägel, kaufmännische Angestellte und Büroleiterin bei der Wermelskirchener Firma Hausmann Versorgungstechnik. "Wir suchen dringend Nachwuchs. Wir brauchen Fachkräfte, die hier leben, um unseren Betrieb mit gut 30 Mitarbeitern für die Zukunft zu rüsten, denn es gehen ja auch Leute in den Ruhestand. Wir zeigen hier an unserem Stand, dass Handwerk nicht einfach nur dreckig, sondern vielseitig ist und verschiedene Möglichkeiten zur Spezialisierung bietet." Im vergangenen Jahr hätten zwei Ausbildende bei Hausmann die dreieinhalbjährige Lehre zum Anlagenmechaniker abgeschlossen und seien bis heute im Unternehmen. "Darüber sind wir sehr glücklich", sagte die 32-Jährige.

Die 17-jährige Samira Metzger aus Remscheid macht gerade am Berufskolleg ihr Fachabitur und will im Anschluss Englisch studieren, um in der Tourismusbranche tätig zu werden. "Viele meiner Freundinnen und Bekannten möchten Erzieher oder Krankenpfleger werden. Für sie ist dieser Basar ganz hervorragend." Fachabiturientin Gesa Schnell (19 Jahre) aus Radevormwald bestätigte das und lobte die Veranstaltung: "Der Ausbildungsbasar bringt uns Jugendlichen reichlich Orientierung, die andernorts oft zu kurz kommt. Hier erfahren wir, was es für Berufe vor Ort gibt. Beispielsweise findet jemand, der noch keinen Führerschein hat, aber ein Praktikum machen will, hier die Kontakte und Möglichkeiten. Ich möchte seit meinem zwölften Lebensjahr später einmal in der Pathologie arbeiten."

(sng)
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