Wermelskirchen Aral plant einen Mini-Supermarkt

Wermelskirchen · An der Neuenhöhe wird ab März auf Rewe-Waren umgestellt. Der "Rewe-To-Go-Shop" wird aber erst in 2019 eröffnet. Bis dahin muss noch umgebaut werden. Allein vom Benzin können Tankstellenbetreiber längst nicht mehr leben.

 Tankstelle und Supermarkt - das entsteht jetzt auch an der Neuenhöhe. Dort soll der "Rewe To Go-Shop" im nächsten Jahr eröffnen.

Tankstelle und Supermarkt - das entsteht jetzt auch an der Neuenhöhe. Dort soll der "Rewe To Go-Shop" im nächsten Jahr eröffnen.

Foto: Christoph Reichwein

Noch mal schnell zur Tankstelle, um ein paar Äpfel und einen frischen Salat zu besorgen. Dieses Szenario wird ab dem kommenden Jahr auch in Wermelskirchen Realität und begegnet einem veränderten Kaufverhalten. Dann verwandelt sich die Aral-Tankstelle an der Neuenhöhe in einen sogenannten "Rewe-To-Go-Shop" und wird dann neben frischem Benzin auch Kraftstoffe für die ganze Familie bereithalten.

Fleisch, Fisch und Milchprodukte werden dann ebenso wie Obst, Gemüse, Fruchtsäfte und Smoothies in den Regalen stehen und bedienen vor allem den gestiegenen Bedarf an gesunder Kost. "Außerdem wird es nach wie vor frische Backwaren geben. Allerdings in deutlich größerer Auswahl als bisher", erklärt Aral-Stationsleiterin Nicole Drogan und ergänzt, dass auch die Auswahl an Pflegeprodukten größer werden wird.

Im Zuge der durchgängigen Öffnungszeiten der Tankstelle werden Kunden rund um die Uhr in den Genuss der breiten Angebotspalette kommen. Das innovative Konzept des neuen Mini-Supermarkts mit frischgrünem Logo ist unter den Tankstellenbetreibern deutschlandweit in aller Munde und hält auch in immer mehr Kleinstädten Einzug. Nach Burscheid wird Wermelskirchen voraussichtlich die zweite bergische Kleinstadt mit einer solchen "Tank- und Nährstelle" sein. Auch in Leverkusen, Solingen und Wuppertal eröffneten im Vorjahr "Rewe-To-Go"-Shops, während Remscheid beispielsweise noch ein weißer Fleck auf der Landkarte ist.

Auch wenn der Tankstellenbetreiber an der Neuenhöhe selbst kein Mitspracherecht hatte, sondern man als Franchisenehmer an die Entscheidung Arals gebunden war, sieht man den neuen Weg durchweg positiv. "Nur allein vom Benzinverkauf kann man längst nicht mehr leben", bringt es Nicole Drogan auf den Punkt. Die Stationsleiterin sieht das neue Konzept für alle Beteiligten mit vielen Vorteilen verbunden und ist der Meinung, dass es wichtig sei, mit der Zeit zu gehen. "Die Leute haben immer weniger Zeit und wollen möglichst schnell einkaufen", weiß Drogan und hebt hervor, dass ihren Kunden beim "To-Go-Shoppen" neben den Vorteilen, ganztägig einkaufen zu können und kühlere Getränke vorzufinden, vor allen Dingen lange Einkaufsschlangen erspart blieben. Schon jetzt würde es viele Stammkunden geben, die auf dem Arbeitsweg oder in den Pausen zum Warenkauf vorbeikommen, ohne die Zapfsäulen zu bedienen, verrät Drogan.

Wenn sich das Warenangebot ab 2019 deutlich vergrößert und auch Frischwaren in den Regalen zu finden sein werden, erhofft man sich zusätzliche Kundenstämme. So würden sich die meisten Kunden auch nicht von etwas teureren Preisen als im normalen Supermarkt abschrecken lassen, glaubt die Stationsleiterin. Für den Betreiber kommen in den nächsten Monaten umfangreiche Planungs- und Umstrukturierungsarbeiten zu. Während man bereits ab März das Sortiment komplett auf Rewe-Waren umstellen wird, müssen vor der To-Go-Eröffnung diverse Umbaumaßnahmen durchgeführt, Preise angepasst und Mitarbeiter geschult werden.

Dass ein Tankstellenbetreiber längst nicht mehr nur Benzinverkäufer ist, propagiert auch Kollegin Imke Kranenburg. Die Pächterin der freien BFT-Tankstelle an der Berliner Straße hat den größten Verkaufsladen aller hiesigen Tankstellen und wartet seit jeher mit einer besonders großen Angebotspalette an Lebensmitteln, Pflegeprodukten und Zeitschriften auf. Auch der Betreiber der zweiten hiesigen Aral-Tankstelle, Stefan Ippendorf aus Dabringhausen, kennt den Trend seiner Kollegen, ist jedoch froh, dass der Kelch an ihm vorübergegangen ist. "Unser Zwischenhändler war vor kurzem da und hat sich dagegen entschieden, weil der Verkaufsraum zu klein ist", verrät Ippendorf und will sich auch zukünftig auf ein kleines Standardsortiment beschränken. "Das muss ich hier wirklich nicht haben, zumal wir nur bis 19.30 Uhr geöffnet haben. Jeder der Lebensmittel braucht, geht zu Edeka um die Ecke", glaubt der Unternehmer, dass das Kaufverhalten im Dorf noch traditioneller ist als woanders.

(RP)
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