Wermelskirchen Anwohner mit B-Plan unzufrieden

Wermelskirchen · Sackgasse Unterweg: Planung der Parkplätze fast ein Schildbürgerstreich.

 Links Parkplätze, oben rechts beginnt der Bürgersteig, zwischen Fahrbahn und Bürgersteig eine Grünfläche. Alles irgendwie kurios.

Links Parkplätze, oben rechts beginnt der Bürgersteig, zwischen Fahrbahn und Bürgersteig eine Grünfläche. Alles irgendwie kurios.

Foto: Teifel

Anliegern des Unterwegs kommt's vor wie ein Schildbürgerstreich: Mit dem Baugebiet Jahnstraße wurde ihr Stichweg befestigt und zur offiziellen Sackgasse - aber über die Anordnung der Fläche schlagen die Anwohner die Hände über dem Kopf zusammen.

Im Einfahrtsbereich des Unterwegs wurden links sechs Parkplätze angelegt. Dann schlängelt sich die Fahrbahn an einer Grünfläche bis zu einem Wendeplatz. Hinter der Grünfläche beginnt dann vor Häusern ein Bürgersteig. "Wo es gefährlich werden könnte, also im Einfahrtsbereich, da wird kein Gehweg angelegt", kommentiert ein Anlieger diese Planung mit Kopfschütteln. Zumal: Die Anwohner des Unterwegs werden für diesen Ausbau anteilig zahlen müssen. Platz für einen Gehweg wäre übrigens vorhanden: Längs der Parkfläche ist eine städtische Fläche mit einer Tiefe von zwei Metern - da sollen Sträucher angepflanzt werden.

Kritik gab es von einer BM-Leserin: Wer künftig über die Sackgasse Unterweg zum Kindergarten oder zum neuen Spielplatz will, muss über eine Treppe - "das ist doch schlecht für Senioren oder Personen mit Kinderwagen", so die Leserin.

Seit Juli ist der Unterweg fertig. Der Endausbau für die Stichwege Oberweg und Grüne Straße ist für Ende Oktober vorgesehen. Dann soll auch die innere Erschließung als Baustraße fertig sein.

Es wird zukünftig nur eine Zufahrt geben, und zwar von der Straße "Schwanen". Fußgänger kommen aber vom Unterweg über die Treppenanlage, sowie von der Grüne Straße und dem Oberweg über Stichwege ins Baugebiet.

Dass von der Sackgasse Unterweg her nur über eine Treppenanlage das Baugebiet erreicht werden kann, begründet die Stadtverwaltung mit der Topografie und dem B-Plan. Stadtsprecherin Kirsten Wirtz: "Laut B-Plan gibt es keine Alternativflächen. Es konnte hier nur eine Treppe erstellt werden und kein anderer Verbindungsweg."

Die Verkehrsflächen wie auch die Parkplätze der Sackgasse seien vom Bebauungsplan vorgegeben, so die Stadtsprecherin. Das gelte auch für die Grünfläche und deren Lage. "Die Grünfläche ist aufgrund der notwendigen Ausgleichsbepflanzung geplant", sagt Kirsten Wirtz.

Die Kritik von Anwohnern, dass ein Bürgersteig im unteren Teil der Sackgasse notwendiger sei als im oberen, weil's dort gefährlicher werden könnte, nimmt die Stadtverwaltung nicht an. "Bei einer Stichstraße von 60 Metern Länge und sechs bis acht Häusern kann man nicht von einer gefährlichen Straße sprechen", sagt Wirtz. Hier handele es sich um eine Sackgasse mit wenigen Anliegern, die als Mischverkehrsfläche angelegt wurde. Auch dies habe der Bebauungsplan vorgegeben.

Warum aber wurde die zwei Meter breite Fläche zwischen Parkplatz und privatem Grundstück nicht als Bürgersteig genutzt? "Auch dies ist eine Grünfläche für Ausgleichsbepflanzungen und ist so im rechtskräftigen B-Plan festgelegt worden", sagt Wirtz auf Anfrage der Redaktion. Damit ist an dem Ausbau nicht mehr zu rütteln.

(RP)
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