Analyse Parken In Der Innenstadt Am Brückenweg gibt es keine Regeln

Wermelskirchen · Nicht nur auf der Telegrafenstraße wird wild geparkt, auch auf der Parallelstraße missachten viele Autofahrer die Schilder. Einige Beobachtungen.

 Bei Erledigungen in der Innenstadt mögen's manche bequem: Es wird gerne just vor der Tür geparkt - wie hier am Brückenweg

Bei Erledigungen in der Innenstadt mögen's manche bequem: Es wird gerne just vor der Tür geparkt - wie hier am Brückenweg

Foto: Walter Schubert

Wermelskirchen (wsb) Bedingt durch Eis und Schnee muss der Fahrer des schwarzen Kleinwagens einige Male rangieren. Dann hat er es geschafft: Er stellt sein Fahrzeug auf dem Bürgersteig vor dem Reisebüro im Brückenweg ab. Das Reisebüro stellt gleich neben dem Haus eigene Parkplätze zur Verfügung, und es gibt genügend freie Plätze. Offenbar zu weit. Der Fahrer bleibt mindestens eine halbe Stunde - wahrscheinlich, um in aller Ruhe eine Reise zu buchen.

Mit Ruhe und viel Unverschämtheit parken auch andere Autofahrer jeden Tag am Brückenweg. Das "Absolute Halteverbot" ist auf beiden Seiten gut ausgeschildert und für jeden bestens zu erkennen. Nur wird es nicht ernst genommen, und es ist auch sehr unwahrscheinlich, erwischt zu werden. Geparkt wird mitten auf dem Bürgersteig, Garagen, Ein- und Ausfahrten werden blockiert oder die Fahrzeuge stehen auf der Radfahrerspur.

Freitag ist immer "Manager-Tag", gut zu erkennen an den Kennzeichen der Firmenwagen. Dann wird vor der Reinigung auf dem Bürgersteig und halb auf der Fahrbahn geparkt. Teilweise entsteht ein Rückstau bis zur Telegrafenstraße. Aber damit müssen alle leben, schließlich muss das gebügelte Hemd bequem abgeholt werden. Gut verdienenden Managern mit Firmenwagen ist ein kleiner Fußweg sicher nicht zuzumuten. Das absolute Halteverbot ist für die innerstädtische Umgehungsstraße sicher angebracht.

Dennoch muss ein solches Verbot der alltäglichen Lebenswirklichkeit angepasst werden. Wo soll der Postfahrer halten, um die Pakete auszuliefern? Und auch der Fahrer der Tiefkühlprodukte hat es am Brückenweg mit einem legalen Parkplatz schwer. Auch die gehbehinderte ältere Dame darf sicher dort mal aussteigen. Alles verboten, aber eben lebensfremd. Wenn aber ohne jede Not, nur aus Faulheit, Bequemlichkeit und Rücksichtslosigkeit der Bürgersteig für einen ausgiebigen Familienbesuch genutzt wird oder in aller Ruhe die Geschäfte besucht werden, dann hört der Spaß auf.

Schade nur, dass niemand die Situation am Brückenweg kontrolliert. Es würde sich lohnen.

(RP)
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