Wermelskirchen Alternatives Fastfood als Geschäftsidee entwickelt

Wermelskirchen · Bei der Auftaktveranstaltung zum Schüler-Gründerpreis 2018 in der Sparkasse präsentierten Schüler des Gymnasiums ihre Geschäftsidee. "Alternative Systemgastronomie - basierend auf vegetarischen Produkten oder auf Insektenbasis. Küche und Gastraum sind in einem umgebauten Bus untergebracht. So sind wechselnde Standorte möglich. Ein Franchise-System ermöglicht einen vergleichsweise preiswerten Einstieg in die Selbstständigkeit": So lautet die Idee von Viktoria Henkel (17), Sina Standke (16), Celine Duran (16) und Leon Wolff (18). Alle besuchen zur Zeit die 11. Klasse.

 Gruppenfoto nach dem Auftakt zum Gründerpreis (v. l.): Victoria Henkel, Sina Standke, Sarah Schaefer, Hans-Jörg Schumacher, Unternehmerpate Jörg Muhtz, Teamcoach Christian Vorkauf, Leon Wolff und Celine Duran.

Gruppenfoto nach dem Auftakt zum Gründerpreis (v. l.): Victoria Henkel, Sina Standke, Sarah Schaefer, Hans-Jörg Schumacher, Unternehmerpate Jörg Muhtz, Teamcoach Christian Vorkauf, Leon Wolff und Celine Duran.

Foto: Sparkasse

"Ich habe selten ein Team erlebt, dass so detailreich vorbereitet ist", sagte Christian Vorkauf, der als Lehrer seit 18 Jahren den Schüler-Gründerpreis in Wermelskirchen betreut. Positiv überrascht zeigten sich auch Schulleiterin Marita Bahr, Sparkassen-Marketingleiterin Sarah Schaefer, Unternehmenspate Jörg Muhtz von den Ortlinghaus-Werken sowie Hans-Jörg Schumacher vom Vorstand der Sparkasse.

"Ich weiß nicht, ob ich einen Insekten-Burger essen möchte", zweifelte Schaefer. Aber es gibt gute Gründe für den Verzehr. "Für ein Kilo Rindfleisch benötigt man acht Kilo Futter. Bei Insekten sind es nur zwei Kilo. Geringerer Wasserverbrauch und wesentlich weniger Schadstoffe sind weitere Vorteile", erklärte Leon Wolff vom Gründerteam. "Vieles ist auch nur Gewohnheit", sagte Lehrer Vorkauf und nannte ein Beispiel: "1952 wurde die erste Pizzeria in Deutschland eröffnet. Niemand ist hingegangen, nur die amerikanischen Soldaten. Heute ist die Pizzeria fast deutsches Kulturgut."

Auf lokaler Ebene hat das Team die erste Hürde genommen. Es gibt in Wermelskirchen keine Konkurrenz, da nur dieses Team teilnimmt. Bis zum 9. Mai sind alle Aufgaben zu lösen. Am 15. Juni erfolgt die Auswertung fürs Rheinland, und das Finale ist 19. Juni in Hamburg.

Die Teilnahme ist rückläufig. Von ehemals 1200 Teams sind bundesweit nur noch 700 am Start. Trotzdem ist dieser Wettbewerb eine Erfolgsgeschichte. 78.000 Schüler haben sich seit 1999 an diesem Planspiel beteiligt. Auch in Wermelskirchen gab es einst mehrere Teams aus verschiedenen Schulen. "Das ist der Tribut an die Zergliederung im Schulwesen und den vermehrten Aufgaben", erklärte Lehrer Vorkauf. "Am Gründungswettbewerb teilzunehmen und gleichzeitig Abitur zu machen, geht nicht." Auch wenn es nicht zum Sieg reiche, sei die Teamarbeit und die Konzepterarbeitung für die Schüler ganz sicher eine tolle Erfahrung, sagte Sparkassenvorstand Schumacher.

(wsb)
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