Wermelskirchen ADFC: Freizeitpark an B 51 stärkt den Tourismus

Wermelskirchen · Die Ortsgruppe des Fahrradclubs unterstützt das Rollrausch-Konzept für einen Jugendfreizeitpark hinter Lidl. Die Lage an der Balkantrasse sei ideal. "Es gibt viele Synergieeffekte", meint Frank Schopphoff.

Wermelskirchen: ADFC: Freizeitpark an B 51 stärkt den Tourismus
Foto: Dörner Hans

Der Verein Rollrausch hat einen weiteren Fürsprecher für sein Konzept für einen Jugendfreizeitpark an der B 51 hinter Lidl: Der ADFC Wermelskirchen spricht sich ebenfalls dafür aus, die Fläche nicht komplett an die beiden angrenzenden Autohäuser, die expandieren möchten, zu veräußern, sondern einen Teil für einen solchen Park zu nutzen. "Der Bereich bei Zenshäuschen ist für Radtouristen, die von der Trasse kommen, das Tor zu unserer Stadt - ein Park mit Informationen und Unterstellmöglichkeiten für Radfahrer an dieser Stelle wäre eine Bereicherung für Wermelskirchen", meint Frank Schopphoff, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe.

Er hatte - unabhängig von Rollrausch - für diese Fläche bei Zenshäuschen bereits 2014 einen Projektantrag für das Leader-Förderprogramm gestellt. "Die Überlegung war, dort auf der Fläche des alten Bahnhofs ein ,Bahngleis-Bistro' zu eröffnen", sagt Schopphoff. Bei einem Leader-Forum hörte er dann von den Rollrausch-Plänen, die viele Parallelen aufwiesen. Schopphoff: "Ich habe diese Ideen gebündelt und einen neuen Antrag unter dem Motto ,Bahn-Trassen-Treffen' gestellt."

Für ihn wäre die Nutzung der Fläche mit einem Freizeitpark mit Multifunktionsfeld und Skatefläche sowie einer Rast- und Informationsfläche, E-Bike-Verleih und Ladestation für Radfahrer ideal. Dafür sei es aber sinnvoll, die Trassenführung - wie von der Stadtverwaltung vorgesehen - von der Brücke am Wasserturm bis zum Lidl, links zur Straße Zenshäuschen und dann zur Thomas-Mann-Straße zu verlängern.

Was Schopphoff fehlt, ist eine angemessene "Begrüßung" für Radtouristen in Wermelskirchen. "An den beiden Hauptzufahrten für Radfahrer - Zenshäuschen und Schwanenplatz - fehlen Unterstell- und Rastmöglichkeiten sowie Informationstafeln, die auf die Historie und auch auf gastronomische Höhepunkte Wermelskirchens hinweisen - die Nachfrage danach ist definitiv vorhanden", betont Schopphoff. In dieser Hinsicht sei Wermelskirchen total verschlafen. Die Stadt habe ein riesiges Potenzial, das leider noch nicht erkannt werde. Er findet: "Auch mit begrenzten Mitteln ist viel möglich."

Auf der Fläche bei Zenshäuschen könnte man etwa Info-Tafeln mit zahlreichen Fakten und Anekdoten über den früheren Bahnhof aufstellen. Auch ein kleines Bistro (ausschließlich an Feiertagen und Wochenenden ehrenamtlich betrieben) könnte sich Schopphoff dort vorstellen. Dass dadurch weniger Radfahrer die Cafés in der Innenstadt ansteuern, denkt er nicht. "Es wäre ein Angebot wie der ehrenamtliche Waffelstand an der Trasse in Hilgen - das ist auch keine Konkurrenz zur Gastronomie in der Stadt."

Die Expansionspläne der Autohäuser seien absolut gerechtfertigt, "ein Kompromiss wäre aber möglich", findet Schopphoff. Architekt Timo Hilverkus habe ehrenamtlich mehrere grobe Varianten für die Nutzung der Fläche entworfen, bei denen alle Beteiligten berücksichtigt würden. Und auch die Finanzierung für einen Park sei zu stemmen, selbst wenn es keine Fördermittel durch das Leader-Programm gebe. "Wir sind nicht auf Leader angewiesen. Es gibt viele andere Fördertöpfe", sagt er. Vor allem die Entwicklung von Flächen direkt an Panoramaradwegen (Balkantrasse) liege dem Land NRW am Herzen. "Ich bin überzeugt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Mit viel Eigenleistung und auch Spenden wäre viel möglich", sagt Schopphoff. Er bedauert, dass "bei manchen Fraktionen zurzeit der Wille nicht erkennbar ist".

Auch die zurzeit nicht gesicherte Förderung durch Leader hat er noch nicht aufgegeben. "Es gibt noch offene Fragen, der Bürgermeister will prüfen lassen, ob eine Förderung durch Leader für das Projekt in diesem Bereich doch möglich wäre." Selbst wenn aus finanziellen Gründen die kurzfristige Finanzierung aller Projekte für einen solchen Park nicht möglich sein sollte, ist es laut Schopphoff sinnvoll, "die notwendigen Flächen dafür zu sichern, bis belastbare Finanzierungskonzepte für die Einzelprojekte entwickelt worden sind". Er ist sich sicher: "Ein Freizeitpark an dieser Stelle nützt nicht nur Wermelskirchen, sondern dem gesamten Bergischen Land."

(ser)
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