Wermelskirchen Ab Sommer wieder Sport in Schuberthalle

Wermelskirchen · Die Hallen an der Schubertstraße werden nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Zurzeit werden Schäden ermittelt, die durch die Nutzung entstanden sind. Die Stadtverwaltung sucht geeignete Lagerflächen für das Inventar.

 Die große Halle an der Schubertstraße ist keine Flüchtlingsunterkunft mehr. Die Freigabe als Sporthalle wird aber noch etwas dauern.

Die große Halle an der Schubertstraße ist keine Flüchtlingsunterkunft mehr. Die Freigabe als Sporthalle wird aber noch etwas dauern.

Foto: Jürgen Moll

Die Sporthalle der Pestalozzischule und die zweite Turnhalle an der Schubertstraße dienen nicht mehr als Erstaufnahmeunterkunft für Flüchtlinge. Heute läuft die Zweckbindung für diese Hallen als Flüchtlingsunterkunft offiziell aus. Wie Beigeordneter Jürgen Graef auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, stehen die Hallen bereits leer. Betten, Matratzen und sonstiges Inventar stehen gestapelt in den Hallenecken zum Abholen bereit. Der Rückbau ist laut Graef sehr aufwendig und auch zeitintensiv, weshalb sich Schulen und Sportvereine noch etwas gedulden müssen, bis sie die Hallen wieder nutzen können. "Wir werden in den nächsten Wochen damit beschäftigt sein, die Halle wieder in eine Sporthalle zu verwandeln", sagt der Beigeordnete. Die Verwaltung bemühe sich, die Halle so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. "Wir sind dran. Wahrscheinlich wird dies zu Beginn des neuen Schuljahres der Fall sein", prognostiziert Graef.

Techniker seien zurzeit an der Schubertstraße im Einsatz und überprüfen den Zustand der Hallen. "Die bauliche Substanz der Schuberthalle war gut, wir prüfen zurzeit, ob und welche Schäden durch die Nutzung als Erstaufnahmeeinrichtung entstanden sind", erläutert der Beigeordnete. Diese würden dann schnellstmöglich behoben.

Bei dem Rückbau der Hallen ergebe sich ein logistisches Problem, denn zurzeit sei noch nicht klar, welches Mobiliar die Stadt behalte und welches sie ans Land NRW abgeben müsse. Das komplette Inventar - Böden, Sichtschutzwände, Betten, Schränke, Matratzen etc. - habe die Stadt gekauft. Ein Beispiel: Für die Schuberthalle wurden etwa 120 Betten angeschafft, für die Mehrzweckhalle in Dabringhausen 200, für die Halle in Dhünn etwa 100.

Die Tendenz sei, dass das Land Nordrhein-Westfalen das Mobiliar nicht zurückhaben möchte. Das bedeutet, die Stadt muss es einlagern. Zurzeit sucht die Verwaltung nach Lagerflächen. Der Stadt Wermelskirchen entstehen für den Rückbau der Sporthallen keine Kosten, stellt Graef klar. "Unser Ansprechpartner ist der Rheinisch-Bergische Kreis. Die Rückbaukosten werden als Kosten für die Erstaufnahmeeinrichtung gewertet und über den Kreis abgewickelt", erläutert der Beigeordnete. Er könne verstehen, dass die Sportvereine und die Schulen bereits mit den Hufen scharren und die Hallen wieder nutzen möchten, er bitte aber noch um etwas Geduld.

Für die Hallen in Dabringhausen und Dhünn endet die Erstaufnahme am 31. Juli. Zurzeit sind in Dabringhausen 100, in Dhünn 54 Flüchtlinge untergebracht. "Wir möchten auch diese Hallen wieder für den Sport freigeben", betont der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa und fügt an: "Wir denken, dass nach den Sommerferien dort keine Unterbringung von zugewiesenen Flüchtlingen notwendig sein wird." Die dann zugewiesenen Flüchtlinge sollen an "Pufferstandorten" im Stadtgebiet untergebracht werden. Die Stadt hat dabei drei Säulen im Blick: Ankauf und Anmieten von Wohnraum sowie den Bau von Unterkünften durch Investoren. Durch Ankauf und Anmieten habe man bereits einen "ganz guten" Puffer geschaffen. Prusa: "Etwa 100 Menschen können untergebracht werden." Man müsse aber abwarten, wie sich die Zahl der Zuweisungen entwickelt.

Auch für die Hallen in Dabringhausen und Dhünn werde die Abwicklung Zeit in Anspruch nehmen. Die Stadt bemühe sich, auch diese Hallen dann schnellstmöglich freizugeben.

(ser)
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