Wermelskirchen 6943 Feuerwehreinsätze im Jahr 2015

Wermelskirchen · Die Feuerwehr blickte bei ihrer Versammlung auf das vergangene Jahr zurück. Geprägt war es von zwei Großbränden und einem Schachcomputer, der zu einem LKA-Einsatz führte. Auch über eine neue Wache im Dorf wurde diskutiert.

 Feuerwehrchef Holger Stubenrauch (r.) mit den beförderten, ernannten und geehrten Feuerwehrleuten bei der Versammlung am Freitagabend im Bürgerzentrum

Feuerwehrchef Holger Stubenrauch (r.) mit den beförderten, ernannten und geehrten Feuerwehrleuten bei der Versammlung am Freitagabend im Bürgerzentrum

Foto: Nico Hertgen

Mit insgesamt 6943 Einsätzen verzeichnete die Wermelskirchener Feuerwehr im vergangenen Jahr knapp 300 Einsätze mehr als 2014 (6683). In 533 Fällen rückten die Wehrleute in Sachen Brandschutz aus - dazu zählen allerdings auch Hilfeleistungen oder die Rettung von Menschen in Notlagen. In gewohnt mehr "heiterer" als "wolkiger" Manier blickte Torsten Raspe, Sachbearbeiter für die freiwillige Feuerwehr auf der hauptamtlichen Wache, in seinem Bericht zur Jahreshauptversammlung der Feuerwehr auf 2015 zurück.

Vor gut 200 Anwesenden räumte Bürgermeister Rainer Bleek ein, dass es in der Stadtverwaltung einen "Entscheidungsrückstand bei strukturellen Fragen des Brandschutzes" gebe, denen sich jetzt aber mit Nachdruck angenommen werde. Der Bürgermeister, oberster Dienstherr der Feuerwehr in der Stadt, unterstrich, dass er die Ungeduld der Feuerwehrleute verstehe: "Mein Ziel ist eine leistungsfähige Feuerwehr, dazu stehen wir vor einigen Herausforderungen. Das ist jedoch nicht in drei Monaten lösbar, wir wollen schnelle, aber auch tragbare Lösungen finden", sagte Bleek und fügte an: "Ich lege Wert auf kontroverse Diskussionen, damit belastbare Ergebnisse entstehen."

Der Bürgermeister kündigte an, dass der städtische Arbeitskreis Brandschutz in der ersten März-Hälfte erneut tagen wird und bis dahin konkrete Pläne für eine zweite Wache in Dabringhausen vorliegen sollen. Diese Wache soll eine zweite Drehleiter bekommen und Hauptamt sowie Freiwilligen-Wehr verknüpfen. Dadurch würden die Einsatzzeiten in Dabringhausen und Dhünn verbessert. "Ich habe die Wache an der Altenberger Straße in Dabringhausen gesehen. Das ist ein Stand aus den 1950er und 1960er Jahren - nicht tragbar", sagte Bleek und schüttelte den Kopf. "Wir haben im Haushalt 2016 eine Million Euro höhere Personalaufwendungen für die Feuerwehr vorgesehen. Bis zu 15 neue Rettungsdienst-Assistenten können eingestellt werden", fügte der Bürgermeister an.

In seinem Jahresbericht erinnerte Torsten Raspe an die beiden Großbrände an der Berliner Straße und in Dhünn innerhalb von nur zwei Tagen im Juni. Beide Feuer hatten danach große Hilfsbereitschaft für die Opfer in der Bevölkerung ausgelöst. Im Nachhinein belustigend war manch kurioser Einsatz der Feuerwehr: Da kaufte zum Beispiel ein junger Mann ein Auto, stahl Nummernschilder und wollte das Fahrzeug ohne Führerschein nach Hause bringen - leider brannte der Pkw auf der Autobahn aus. "Dümmer geht's nicht", kommentierte Raspe.

Für Furore sorgte ein Rucksack in der Schwanenhalle im September. Aus diesem war ein bedrohliches Ticken zu hören, was die Feuerwehr dazu veranlasste, das Landeskriminalamt zu rufen. Glücklicherweise war es viel Aufregung um nichts: Das Ticken hatte ein Schachcomputer verursacht. In der Nachbetrachtung ein großer Spaß für die Wehrleute, denn den Rucksack hatte die Tochter von niemand geringerem als dem stellvertretenden Wehrleiter Thomas Sachser vergessen.

(sng)
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