Wermelskirchen 64 Knöllchen an nur fünf Einsatztagen

Wermelskirchen · Knapp zehn Stunden haben die Außendienstmitarbeiterinnen des Ordnungsamtes die Einhaltung des absoluten Halteverbots auf der Telegrafenstraße intensiv überwacht. Es wird weiter kontrolliert – auch samstags und sonntags.

 Gudrun Jassmann (l.) und ihre Kollegin Claudia Schorn sind die Außendienstmitarbeiterinnen des Ordnungsamtes. Sie waren gestern Morgen wieder auf der Telegrafenstraße unterwegs – so manchen Falschparker traf's.

Gudrun Jassmann (l.) und ihre Kollegin Claudia Schorn sind die Außendienstmitarbeiterinnen des Ordnungsamtes. Sie waren gestern Morgen wieder auf der Telegrafenstraße unterwegs – so manchen Falschparker traf's.

Foto: Jürgen Moll

Knapp zehn Stunden haben die Außendienstmitarbeiterinnen des Ordnungsamtes die Einhaltung des absoluten Halteverbots auf der Telegrafenstraße intensiv überwacht. Es wird weiter kontrolliert — auch samstags und sonntags.

Es sind schon heftige Bemerkungen, die sich die beiden Außendienstmitarbeiterinnen des städtischen Ordnungsamtes, Gudrun Jassmann und Claudia Schorn, anhören müssen, wenn sie in diesen Tagen auf der Telegrafenstraße das absolute Halteverbot wie auch das Parken auf breiten Bürgersteig kontrollieren. "Die meisten Falschparker akzeptieren inzwischen das Knöllchen", berichtet Jürgen Hemmerich, Leiter des Ordnungsamtes. "Aber Ausfälle sind natürlich immer dabei. Sie werden laut, aber Beleidigungen hat es bisher nicht gegeben." Die beiden Politessen waren nämlich fleißig: 64 Knöllchen haben sie an fünf Überwachungstagen nur auf der Telegrafenstraße geschrieben.

Mit der Einrichtung des absoluten Halteverbots auf der linken Fahrbahnseite der Telegrafenstraße gibt es für viele Autofahrer eine neue Situation: Links parken und in einem Geschäft einkaufen wird nicht mehr geduldet. Der Autofahrer muss schon einen ausgewiesenen Parkplatz in der Nähe ansteuern. Die Politessen waren an fünf Tagen zwischen dem 3. und 11. April unterwegs — bisher aber noch nicht samstags oder sonntags — immer zu unterschiedlichen Zeiten. Knapp zehn Stunden haben sie nur an diesen Tagen auf der Telegrafenstraße verbracht, berichtet Hemmerich. "Nur diese Straße zu überwachen, wäre etwas zu überzogen. Die Politessen haben auch noch andere Aufgaben und Einsatzgebiete." 64 schriftliche Verwarnungen mit Verwarngeld zu je 15 Euro wurden in dieser Zeit verteilt, dazu 15 mündliche — die Fahrer kamen gerade zurück und fuhren dann weg. "80 Ordnungswidrigkeiten in dieser kurzen Zeit, das ist schon viel", so Hemmerich. Sein Eindruck: Die Bürger achten auf das absolute Halteverbot.

Knapp 1000 Euro hat die Stadtkasse durch das Fehlverhalten der Autofahrer eingenommen. Auch samstags und sonntags soll kontrolliert werden.

Der Stadtmarketingverein "Wir in Wermelskirchen" (WiW) als Vertreter auch des Handels und Handwerks bezieht zum gegenläufigen Radverkehr und dem damit verbundenen absoluten Halteverbot keine Position. Das erklärte gestern auf Anfrage Vorstandsmitglied André Frowein. "Die Meinungen unter unseren Mitgliedern gehen so weit auseinander, dass wir als Verein kein Stellung beziehen werden." Es sei letztlich eine politische Entscheidung; "die Politik sollte ganz eng im Gespräch mit den Betroffenen eine Lösung im Gespräch und nicht im Konflikt finden". Sicher sei auch ein Radverkehr und damit Tourismus für die Innenstadt wichtig, aber die Kunden müssten die Geschäfte gut erreichen können.

Noch keine Entscheidung hat die Bezirksregierung in Köln getroffen. Eine Mitarbeiterin wird sich im Mai die Situation vor Ort im Beisein der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei anschauen. Die Stadtverwaltung hatte im März die Aufsichtsbehörde eingeschaltet, weil der Fachausschuss keine Entscheidung zu den vorgeschlagenen Varianten getroffen hatte.

(RP)
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