Wermelskirchen "40 Millionen für Sekundarschule nicht nachhaltig"

Wermelskirchen · Die FDP Wermelskirchen hat die Aussagen der anderen Fraktionen, den Antrag der FDP, einen Umbau der Sekundarschule im Bestand eingehend und unabhängig prüfen zu lassen, per se abzulehnen, mit Bestürzung zur Kenntnis genommen. "Es macht den Anschein, als hätten Erfahrungen aus der Vergangenheit nur vereinzelt Spuren hinterlassen", sagte Fraktionsmitglied Marco Frommenkord.

Er betonte, dass in die Schullandschaft der Stadt Wermelskirchen investiert werden müsse - schulform-übergreifend. "Dazu sind wir Liberalen bereit. Allerdings darf ein derart tiefer Griff in die Geldbörse der Stadt, wie es beim Neubau der Sekundarschule der Fall sein wird, nicht bedingungslos und um jeden Preis geschehen." Die Stadt dürfe nicht in eine Situation manövriert werden, die die Ansiedlung junger Familien durch unattraktive Grundsteuerbelastungen gefährdet, wissentlich, dass die Möglichkeit einer kostengünstigeren Alternative bestehen könne. "Eine so hohe Belastung künftiger Generationen ohne haltbare Prüfung in Kauf zu nehmen, ist nicht nachhaltig", meinte der Liberale.

Der Umbau im Bestand ist laut Aussage der Stadtverwaltung möglich, sagte Frommenkord. "Ob diese Variante auch kostengünstiger ist, soll unserer Ansicht nach geprüft werden." Erst, wenn eine unabhängige Stelle zu dem Ergebnis komme, dass keine signifikante Kostenersparnis gegenüber einem Neubau erreicht werden könne, sei ein Neubau alternativlos. "Vor diesem Hintergrund lasse ich Aussagen, wir wollten die Sekundarschule verzögern oder gar verhindern, nicht zu."

Der von den anderen Fraktionen geforderter Kostendeckel sei für die FDP reine Augenwischerei. Hiermit werde dem Bürger vorgegaukelt, man hätte horrende Ausgaben im Griff. "Bei nüchterner Betrachtung wird allen bewusst sein, dass niemand bei Erreichen des Kostendeckels einen nur teilweise fertiggestellten Bau nicht nachfinanzieren wird", so Frommenkords Einschätzung. Summen in Höhe von 40 Millionen Euro würden dem ein oder anderen heute noch "gruselig" erscheinen, in der Endabrechnung aber als "notwendig" gerechtfertigt werden. Zumal bis heute nicht klar sei, wofür die anderen Fraktionen den Kostendeckel definieren: nur für den Rohbau, für den gesamten Baukörper mit Innenausbau oder für die gesamte Baumaßnahme inklusive aller Planungs- und Nebenkosten? "Hier fehlt es bei der Forderung nach einem Kostendeckel an Transparenz. Für die letzte Variante wird unserer Meinung nach eine Grenze von 30 Millionen unterdimensioniert sein, es werden wahrscheinlich 40 Millionen Euro in die Hand genommen werden müssen", schätzt Frommenkord.

(tei.-)
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