Wermelskirchen 280 Helfer sammeln 40 Kubikmeter Müll

Wermelskirchen · Die Organisatoren bewerten die Aktion "Saubere Stadt" als Erfolg. Sie loben das freiwillige Engagement der Bürger, die an vielen Stellen in der Stadt für Sauberkeit sorgen. Dabei finden sie Reifen, Staubsauger und auch eine Waschtrommel.

 Fleißige Helfer (v.l.): Jehad Jaffkelo, Nashwan Alhenish und Hans Werner Tönnes beteiligten sich an der Aktion "Saubere Stadt" und sorgten für Sauberkeit in Dabringhausen.

Fleißige Helfer (v.l.): Jehad Jaffkelo, Nashwan Alhenish und Hans Werner Tönnes beteiligten sich an der Aktion "Saubere Stadt" und sorgten für Sauberkeit in Dabringhausen.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die Resonanz in Dabringhausen war toll: 50 freiwillige Helfer, so viele gab es lange nicht mehr. So zumindest erinnerte sich Harald Röntgen vom Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Dabringhausen an der Mehrzweckhalle beim Start der 42. Aktion "Saubere Stadt". "Die heutige Teilnehmerzahl ist schon fast die organisatorische Obergrenze", sagte er. Unter der Federführung des VVV Wermelskirchen sammelten im gesamten Stadtgebiet am Samstag etwa 280 freiwillige Helfer wieder Müll und Unrat ein - rund 40 Kubikmeter kamen zusammen.

Startpunkte waren das Feuerwehrgerätehaus in Dhünn, der Parkplatz an der Mehrzweckhalle in Dabringhausen, die Feuerwache Vorm Eickerberg und das evangelische Gemeindehaus in Hünger. "Kuriose Funde blieben in diesem Jahr aus, dafür kamen jede Menge Kleinmüll wie Reifen, Staubsauger und andere Elektrogeräte, ein Kanister Altöl, jede Menge Fast-Food-Boxen und eine Waschtrommel zusammen", bilanzierte Bernd Weiß vom VVV Wermelskirchen. Die Sammler seien zwar der Meinung gewesen, dass das Müll-Aufkommen leicht rückläufig ist, "sie haben sich jedoch immer wieder auf bestimmte unbeobachtete Stellen konzentriert wie den Bereich des Autobahn-Zubringers, den Wanderparkplatz Habenichts oder die Strecke von Pohlhausen zum Eschbachtal", sagte Weiß, der sich mit dem Ergebnis der 42. Aktion überaus zufrieden zeigte. Nicht zuletzt das gute Wetter hatte für die rege Beteiligung gesorgt - im Vorjahr hatten Regen, Wind und Matsch den Helfern die Arbeit erschwert.

Harald Röntgen in Dabringhausen war sich sicher, dass der wilde Müll in Wald und Flur und an öffentlichen Plätzen in den vergangenen Jahren weniger geworden ist: "Bei uns ist es nicht mehr so dreckig wie früher." Dazu trage unter anderem bei, dass die althergebrachten, "traditionellen" wilden Müllkippen alle abgetragen seien.

Zu den Müll-Sammlern in Dabringhausen gesellten sich auch 15 Flüchtlinge. Einige leben in Dabringhausen bereits in Wohnungen und hatten durch Hans-Werner Tönnes, der für die evangelische Kirchengemeinde im Dorf syrische Flüchtlinge betreut, von der Aktion erfahren. Andere, die noch in der Mehrzweckhalle untergebracht sind, waren von Robin Loos, DRK-Mitarbeiter in der Erstaufnahmeeinrichtung, angesprochen worden. "Die Aktion stieß sofort auf offene Ohren", sagte Loos. Und Hans-Werner Tönnes kommentierte das Engagement der Flüchtlinge: "Die Leute fragen immer nach, ob sie irgendwo helfen können - sie möchten mit Menschen in Kontakt kommen und dadurch auch Deutsch sprechen lernen. Das sind total nette und fleißige Jungs."

Mit Handschuhen, Eimern, Müllsäcken und neon-leuchtenden Warnwesten "bewaffnet" gesellte sich der sechsjährige Phil mit seinem Großvater Frank Lessing zu den Helfern in Dabringhausen: "Wir wollen den Müll einsammeln, denn der stört auf der Straße. Mir fällt ja auch mal etwas herunter, aber ich hebe das dann wieder auf", sagte der junge Helfer.

(sng)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort