Wermelskirchen 200 Kinder setzen ein Zeichen für Vielfalt

Wermelskirchen · Die KGS St. Michael beteiligte sich an einer Aktion zum Europatag. Vor dem Rathaus demonstrierten die Kinder für Vielfalt und Miteinander. Selbstgemalte Kreise symbolisierten, dass alle Menschen gleich, aber trotzdem vielfältig sind.

 Natalia Schwarzkopf erhält von den Kindern einen selbstgehäkelten Kreis und eine Karte mit bunten Kreisen.

Natalia Schwarzkopf erhält von den Kindern einen selbstgehäkelten Kreis und eine Karte mit bunten Kreisen.

Foto: Sebastian Radermacher

Der sechsjährige Luke schnappt sich das Stück Kreide von der kommissarischen Schulleiterin Andrea Steinz, setzt sich auf den Boden und fängt an zu malen. Auch seine Klassenkameraden Silas und Ben machen mit. Gemeinsam malen sie einen großen dreifarbigen Kreis auf den Gehweg vor dem Rathaus. "Ich finde die Aktion toll", sagt Luke und schiebt mit einem Lächeln hinterher: "Ich habe aber schon etwas Rückenschmerzen vom Malen."

 Ein Kreide-Symbol für Vielfalt (v.l.): Luke (6), Silas (6) und Ben (6) aus der Klasse 1b der KGS malen einen dreifarbigen Kreis.

Ein Kreide-Symbol für Vielfalt (v.l.): Luke (6), Silas (6) und Ben (6) aus der Klasse 1b der KGS malen einen dreifarbigen Kreis.

Foto: Sebastian Radermacher

Die Grundschule St. Michael beteiligte sich gestern an der Aktion "Viefado" zum Europatag (9. Mai). Die 200 Kinder der KGS - alle trugen weiße T-Shirts mit bunten Kreisen darauf - versammelten sich gestern Vormittag für etwa eine Stunde vor dem Rathaus, um ein Zeichen für Vielfalt und Miteinander zu setzen. Ihre dreifarbigen konzentrischen Kreide-Kreise auf dem Gehweg sollten symbolisieren, dass alle Menschen gleich, aber trotzdem vielfältig sind. Die Farben konnten die Kinder frei wählen - ein weiteres Symbol für Vielfalt. Zudem verteilten die Jungen und Mädchen mit Kreisen bemalte Steine, selbstgehäkelte Kreise oder Karten mit aufgemalten Kreisen an Passanten, die gerade in der Stadt unterwegs waren. Auch diese kleinen Präsente sollten auf die Vielfalt hinweisen, die Wermelskirchen auszeichnet.

Als Europaschule ist das Schulleben an der Jörgensgasse geprägt von interkulturellen Erfahrungen und vom Kennenlernen anderer Sprachen, die der Vielfalt Europas entsprechen. "Wir möchten deutlich machen, dass wir uns freuen, dass so viele Menschen aus verschiedenen Nationen hier sind", betonte die kommissarische Konrektorin Edith Sültemeyer und fügte an: "Wir empfinden es als Geschenk, dass wir so viele Kinder aus unterschiedlichen Nationen unterrichten."

Kinder aus etwa 15 Nationen besuchen die KGS - "für sie ist es Alltag, es gehört für sie einfach dazu, dass es Kinder mit einer anderen Hautfarbe gibt oder auch Mitschüler, die eine andere Sprache sprechen. Das ist im Unterricht überhaupt kein Thema", betonte Andrea Steinz. Das bestätigten auch die Jungen und Mädchen. "Für uns ist es ganz normal - mein Opa kommt auch aus einem anderen Land", sagte der sechsjährige Ben, als er einen weiteren Kreis auf dem Gehweg mit Kreide ausmalte.

Im Unterricht hatten die Lehrer und Schüler in den vergangenen Wochen die Aktion vorbereitet. Im Kunstunterricht gestalteten sie die weißen T-Shirts, zudem bemalten sie Steine und häkelten um die Wette. "Das Thema Europa ist fester Bestandteil unseres Unterrichts", sagte Edith Sültemeyer. Es kommen immer wieder neue Flüchtlingskinder in die Schule, so dass das Thema Vielfalt nie an Aktualität verliere.

Bürgermeister Rainer Bleek schaute auf dem Rathausvorplatz vorbei und war begeistert. "Ein tolles Bild zu einem wichtigen Thema", sagte er mit Blick auf die 200 Kinder und die etlichen bunten Kreise auf dem Boden.

(ser)
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